Archiv für den Monat: Mai 2021

Hahnweide – Cuxhaven und zurück, ein Wochenendflug mit unserem Motorsegler

Jürgen und ich hatten den Motorsegler schon eine Woche vor dem 23. April (einem Freitag) reserviert und hofften sehr, dass Petrus uns wohl gesonnen sein würde, um das Wochenende fliegerisch genießen zu können. Die in Offenbach fernmündlich eingeholte Langfristwettervorhersage klang vielversprechend: Ein sich über England ausbildendes kräftiges Hoch würde bei Abtrocknung die kühle, arktisch angehauchte Luft über Deutschland mit starker, kalter Strömung nach Süden transportieren. Die dann im Verlauf der Woche über flugwetter.de eingeholten Informationen verfeinerten diese Aussage, und es wurde klar, dass wir für unser Vorhaben ein fantastisches Wetterfenster – vielleicht sogar bis hin zum 26. April – zur Verfügung haben würden.

Als Zielflugplatz suchten wir Nordholz-Spieka aus, ein Katzensprung weg von Jürgens Haus in Dorum und ebenso nah zu Cuxhaven gelegen. Ein Freund würde uns seinen Zweitwagen zur Verfügung stellen, damit wir mobil unterwegs sein konnten – welch ein Geschenk.
Während ich nach alter Väter Sitte und mit Wokis Tabellenwerk den Flug vorbereitete, besorgte sich Jürgen zusätzlich noch das von Thomas bereits viel genutzte und gelobte Softwarepaket Skydemon. Thomas gab uns am Abend vor dem Flug freundlicherweise noch einen Crashkurs in die Bedienung und gute Tipps.

Mit geringstmöglichem Gepäck und – wegen des vorherrschenden Gegenwindes – gut vollgetankt ging es am Freitagmittag los. Kontrollpunkte waren Unterschüpf, Fulda-Jossa, Fritzlar, Porta Westfalica (Oerlinghausen) und Oldenburg-Hatten. Das Kennenlernen bzw. Wiedererkennen von Deutschland aus der Luft der Länge nach von Süd nach Nord bei besten Sichtbedingungen war einfach ein Erlebnis. Da fiel dann das parallele Navigieren mit dem eingebauten Peschges und dem Skydemon und zusätzlich dem VOR nicht schwer. Dennoch sahen wir beide, dass man zum Kennenlernen und Ausnützen dieses zusätzlichen wirklich umfangreichen und hilfreichen Tools von Thomas noch mehr Übung benötigt. Für meine händische Vorbereitung hatte ich einen Gegenwind von 20 km/h angenommen und damit eine Gesamtflugzeit von 4 Stunden und 1 Minute errechnet. Tatsächlich brauchten wir exakt 4 Stunden. Landung also mit stolzgeschwellter Brust.

Was haben wir auf diesem Hinflug erlebt? Für mich war es – außer der Freude am Fliegen und der Landschaft – insbesondere der neu empfundene Spaß beim Fliegen mit dem Finger auf der Landkarte und beim Funken mit den diversen Langen-Controllern. Das ist sehr hilfreich. Meine Tangierung des Kontrollraumes D von Bremen wurde aufmerksam und allerdings auch nicht allzu freundlich mit der Bemerkung versehen, ich solle doch nach links rausfliegen. Den darin steckenden Tadel haben wir nur zu gerne akzeptiert.

Über meinen zeitweiligen Arbeitsort Bremerhaven und Jürgens Heimatort Dorum hinweg ging es an der Weser entlang nach Nordholz mit Meldung am Pflichtmeldepunkt Sierra.

Das Anflugverfahren unseres Landeortes ist generell mit erstem Kontakt bei Nordholz Turm geregelt. Erst bei der Landung wird auf die Spieka-Frequenz gerastet. Es war aber bereits kurz nach 14.00 Uhr UTC, da war das Militär wohl schon im Wochenende, und wir nahmen dann den direkten Spieka-Kontakt auf.

Da das Abstellen von unserem Mose im Spiekaer Hangar nicht möglich war, kam das mitgenommene Ankerzeug wieder zu Ehren. Hierzu gibt es kleine Videosequenz mit Jürgen, dem Verzurr-Meister.

Jürgen kann es ohne den Hebel

Samstag besuchten wir den Hafen mit dem berühmten Steubenhöft.

Am Sonntag war Zeit für den geplanten Rundflug um und über Cuxhaven.

Die Thermik war berauschend, so dass immerhin noch eine gute Viertelstunde lang auch Aufwindfreuden mit abgestelltem Motor mitgenommen werden konnten.

Da es eiskalt war, musste aber nachher dem Motor gut zugeredet werden, bis er wieder warm genug für die Landung war.

Für die Übernachtungen stand Jürgens Haus in Dorum zur Verfügung. Dort lässt es sich hervorragend leben und schlafen.

Früh am nächsten Morgen ging es neben der wiederum händischen Flugvorbereitung, die wieder bestes Wetter erwarten ließ, vor allem um die Frage, ob die vorhergesagten Minusgrade in geplanten 4000 ft Flughöhe nicht einen Wärmeschutz für den Motor empfehlenswert machen würden. Jürgen fing schon an, ein Ersatz-Alublech vorzubereiten. Auf das weise fernmündliche Abraten von Woki hin jedoch verzichteten wir auf diese Maßnahme.

Der Heimflug war wieder ein Sichtfluggenuss, und das bei bestem Überlandflugwetter. Da wir ziemlich weit unter der Basis flogen, bekamen wir die Thermik deutlich zu spüren, was den Motorflieger vielleicht zum Einhalten einer exakt vorgegebenen Höhe ständig zu Energie-vernichtenden Korrekturen veranlasst hätte. So aber gereichte dies dem Segelflieger in uns zur Freude.

Vielleicht konnten wir durch „dynamischen“ Segelflug und trotz leichtem Gegenwind etwas Sprit sparen und erreichten nach dreieinhalb Stunden Flug den Heimatflugplatz mit immer noch 30 ltr. im Tank.

Jürgen und ich durften ein wunderbares Flugwochenende erleben. Rechnet man die gesamte Flugvorbereitung mit ein, brauchten wir wahrscheinlich genauso viel Zeit, wie eine Auto- oder Bahnreise nach Norddeutschland gedauert hätte. Aber wo wären Spaß und Freude geblieben? Und der Nicht-Routinier in uns hat eine Herausforderung gemeistert, und das kann man vielleicht als ein zusätzliches Bonbon im Fliegerstammbuch vermerken.

Im Nachhinein, beim Reflektieren über all das schöne Erlebte, möchten wir nicht vergessen, dass wir dies als Hobbyflieger, die wir sind, nur im Rahmen eines Vereins machen können. Wir dürfen einen Motorsegler genießen, der durch die Arbeit eines Teams von fachlich versierten Freunden tadellos in Schuss gehalten wird. Und wir können uns auf einen Motor verlassen, der wie ein Uhrwerk läuft.

Mit dem Ventus von der Hahnweide ins Engadin

Am Montag, den 03.05.21 ist mir ein sehr schöner Flug in die Alpen bis nach Zernez im Engadin gelungen. Wie es dazu kam, und warum der Flug für mich so außergewöhnlich war, möchte ich Euch gerne erzählen.

Irgendwie habe ich mich in der Vergangenheit nie so recht damit beschäftigt, wie man von der Hahnweide aus mit dem Segelflugzeug in die Alpen fliegen kann. Durch meine jährliche Teilnahme an 2 Alpenfluglagern im April und August kam ich bisher eigentlich immer genug zum Fliegen in den Bergen. Aber dadurch, dass coronabedingt unser Frühjahrsfluglager in Sondrio schon zum 2. Mal ausfallen musste, habe ich doch verstärkte Sehnsucht nach den von mir so geliebten Flugregionen in den Alpen bekommen. Meine Sehnsucht wurde noch verstärkt, nachdem ich mehrere „late night soaring“ Youtube Videos in der Winterpause angeschaut habe. Besonders interessant fand ich den Beitrag „Flugtaktik im Engadin“.

Nachdem dann in den letzten Wochen noch vermehrt Flüge von den Cracks auf der Hahnweide in die Alpen durchgeführt wurden, stand mein Entschluss entgültig fest: das will ich auch mal probieren. Also fing ich an, mich intensiv damit zu beschäftigen. Das oben erwähnte Video habe ich zumindest in Ausschnitten bestimmt 10 Mal angeschaut, mir Screenshots ausgedruckt, Notizen gemacht, Lufträume studiert und viel mit google earth in 3D die Berge studiert und mich mit den empfohlenen Außenlandeplätzen beschäftigt. Dann kam noch was ganz entscheidendes dazu. Abi Kießling gelang Ende April genau der Flug, von dem ich anfing zu träumen. Er flog bis zum Bernina Gletscher und zurück. Diesen Flug habe ich genau studiert: Wann ist er gestartet, welche Route ist er bis an den Alpenrand geflogen, wie hoch kam er wo an, wo hat er den Einstieg in die Berge gemacht, wo hat er die Täler gequert, hat er bestimmte Pässe überflogen, um welche Uhrzeit war er wo? Eine hervorragende Möglichkeit der Fluganalyse besteht über „soaringlab.eu“. Echt genial, wie anschaulich man in 3D Flüge nachfliegen und von anderen lernen kann. Zu guter letzt habe ich mir dann über seeyou eine Route für das LX9000 programmiert, die praktisch genau dem Flugweg entsprach, den Abi genommen hat. Und diese Route hat mir dann bei meinem eigentlichen Flug am 3. Mai sehr geholfen.

Jetzt musste nur noch eine geeignete Wetterlage kommen, also: zunächst Mal natürlich gute bis sehr gute Bedingungen im Zielgebiet, im Engadin. Und dann zumindest passable Bedingungen für den Weg dorthin, sprich ausreichend hohe Basis in den Allgäuer Alpen, um ins Inntal zu gelangen und natürlich sollte man auch thermisch irgendwie von der Hahnweide an den Alpenrand gelangen. Am besten noch früh einsetzende Thermik, dann hat man für das ganze Vorhaben ausreichend Zeit. Tja, und dann kam so eine Wetterlage viel früher als gedacht. Am 3. Mai waren im Engadin gute Steigwerte bis 3500m MSL angekündigt. Süddeutschland sollte nach Durchzug einer Kaltfont unter Zwischenhocheinfluss kommen, die Luftmasse im Tagesverlauf abtrocknen, je südlicher desto früher sollte die Abtrocknung einsetzen, wobei mit Abtrocknung in diesem Fall nicht Blauthermik gemeint ist, sondern weniger Überentwicklungen und Ausbreitungen.

Um 9 Uhr stand ich also hochmotiviert am Hänger bei blauem Himmel, ein paar hohe Wolkenfelder noch im Osten zu sehen, der Boden klatschnass, es hatte noch in der Nacht geregnet. Das Regenradar zeigte noch in der Früh ein größeres Schauergebiet im Allgäu, oh weh. Außer mir war nur ein Sportsoldat am Platz, wollte ein 750er FAI Dreieck um Stuttgart fliegen mit verhaltenem Optimismus. Günther half mir netterweise beim Aufbauen. Um 09:30 Uhr schon begann es auf der Alb kräftig zu quellen, meine Vorfreude stieg und war ungebremst bis zu dem Moment als ich etwas Sprit nachtanken wollte und den Hauptschalter anmachte: tot, nichts ging, alle Sicherungen gecheckt, nichts. Die Motorbatterie war nicht zum Leben zu erwecken. Also Fehlersúche, Spannung messen: 0,0 Volt. Bei Schempp angerufen: die Lifepos schalten schon mal komplett ab beim Unterschreiten einer bestimmten Spannung, wir sollten 15 Minuten laden, dann sei alles wieder ok. Gesagt, getan, die Zeit ran nur so davon, der F-Schlepp mit dem Sportsoldaten ging hinter mir raus und ich musste mich ziemlich zwingen cool zu bleiben. Nach 15 Min immer noch nichts, das Ladegerät schien noch nicht mal richtig an zuspringen. Also fuhr Günther zu Schempp rüber um eine Ersatzbatterie zu organisieren. Die Zwischenzeit nutzte ich für die letzten Vorbereitungen: Motor checken, Cockpit beladen, Route ins LX laden. Und schon kam Günther mit einer geladenen Ersatzbatterie zurück, nach rekordverdächtigen 20 Minuten. Jetzt lief alles gut, ich hatte wieder Strom, kurz nachtanken und auf gings zur 25, zum Start auf Asphalt, auch hier noch mal meinen herzlichen Dank an Günther, der noch mitgelaufen war. Um 10:50 Uhr war ich in der Luft, zwar eine Stunde später als möglich, letztendlich aber nur 10 Min nach Abis Flug vor einer Woche. Ich motorte deutlich höher als notwendig, um gleich auf Kurs gehen und wieder etwas Zeit aufholen zu können. Die Bewölkung hatte stark zugenommen, alles war breit gelaufen und schon großflächig verschattet. Aber bei Münsingen fand ich noch einen Sonnenfleck und gutes Steigen trug mich auf stolze 2000 Meter. Mein nächster Wegpunkt war Biberach an der Riß, aber dorthin schien der Weg versperrt, ziemlich dunkel war es vor mir, ein größerer Schauer hatte sich leider entwickelt. Also gut, was machen? Außen rum fliegen? Da war auch überall nur Schatten. Die Außentemperatur zeigte -4 Grad, 700m Sicherheit zurück zur Hahnweide, ein Stück rein ins dunkle kann ich ja mal fliegen, Niederschlag in Form von Schnee oder Schneegriesel wäscht einen ja deutlich weniger runter als Regen, so meine Überrlegung. Und tatsächlich, verlor ich nur wenig Höhe und nach einigen Minuten konnte ich schon erkennen wie es vorne wieder heller wurde und es genügend Einstrahlung gab. Die programmierte Route half mir jetzt sehr trotz der eingeschränkten Sicht den Weg nach Biberach zu finden. Die Wettervorhersage schien richtig zu sein: je südlicher, desto trockener. Die Basis sank zwar wieder auf etwa 1600m ab, dafür gab es zunehmed weniger Ausbreitungen und genügend Einstrahlung. Bei Biberach fand ich wieder Aufwind und von da ab lief es gut über den Flugplatz von Leutkirch bis Immenstadt im Allgäu. Schon hatte ich also die Berge erreicht und an Hand der Wolken war eigentlich klar, wie man weiterfliegt. Leider lief es dann aber ab Oberstdorf deutlich schlechter als die Wolkenoptik versprach und ich war eine ganze Weile am rumbasteln ohne wesentlich an Höhe zu gewinnen. Die hätte ich aber dringend gebraucht um entspannt nach Süden weiterfliegen zu können. Im Lechtal standen ein paar kleine Wölkchen mit deutlich höherer Basis die ich aber nicht direkt anfliegen konnte. Schließlich bog ich fast 90 Grad von meiner geplanten Route nach rechts (südwest) ab und fand am Schrofenpass direkt über dem Skiort Warth Steigen, dass mich endlich auf 2600 und etwas weiter östlich sogar auf 3000 Meter hob. Jetzt war entspanntes Weiterfliegen auf Abis Route Richtung Landeck möglich und im Inntal lockte weitere 1/8 Bewölkung mit noch höherer Basis. Ich bins dann erst mal langsam und vorsichtig angegangen und habe auf der Südseite vom Lechtal alles an Steigen mitgenommen was ich über den Gräten so gefunden habe. Viel war es nicht, es lag auch noch gut Schnee überall, optisch natürlich ein Hochgenuss. Die Luft war jetzt glasklar, nach Südwesten kaum noch Bewölkung, eine unglaubliche Fernsicht nach allen Richtungen. Nach Norden schaute ich jetzt über die Wolken. Ein Blick auf die Uhr: 13:30 Uhr etwas über 100km bis nach St. Moritz. Abi hatte an der Bernina gegen 15 Uhr gewendet. Ich lag also ziemlich gut im Zeitplan. Plötzlich war ich also im Inntal, Landeck zu meiner rechten und an einem dunklen steinigen voll in der Sonne liegenden Geröllhang fand ich gutes Steigen bis auf 3300Meter. Von nun an kam mir durch meine intensive Vorbereitung alles vollkommen vertraut vor, obwohl ich defacto zum allerersten Mal dort flog. Auch die Namen der Berge, die Benjamin Bach im late night soaring Video aufgezählt hatte, kamen mir sofort wieder ins Gedächtnis. So ging es also über den Venet zum Hexenkopf, an den gut einsehbaren Außenlandefeldern von Tösens vorbei zum Muttler, wo ich genau wie von Benjamin beschrieben dann auch gutes Steigen bis sagenhafte 3800Meter fand. Kalt war es da oben, -12 Grad, die Skyboots halfen sehr, ne lange Unterhose wäre noch schöner gewesen. Egal, die atemberaubende Fernsicht entschädigte für alles. Es ist einer der Momente, an dem einem wieder mal klar wird, warum man den ganzen Aufwand betreibt, mit der vielen ehrenamtlichen Arbeit im Verein und auch der Pflege des eigenen Flugzeugs. Nach Süden konnte man einwandfrei über den Reschenpass ins Vinschgau schauen, dahinter sogar schon die Dolomiten erkennen. Rechts vorraus der Ortler, an dem ich von Sondrio aus schon so oft war. Und natürlich rückte mein Ziel, die Bernina jetzt in greifbare Nähe. Ich fühlte mich großartig, was für ein Logenplatz am Himmel! Die nächste Wolke stand etwas weiter weg am Piz Nuna, sah aber perfekt aus. Wegen meiner guten Höhe konnte ich nun wie von „Schunki“ beschrieben direkt diagonal das Tal queren und einiges abkürzen. Tja und dann hat sich die Wolke natürlich kurz vor meiner Ankunft aufgelöst, Steigen war dann entsprechend nicht so toll. Aber der Maloja Wind stand voll auf dem Prallhang, die Nuna war also eine sichere „Bank“. 14:30 Uhr war es mittlerweile und vor mir war jetzt alles blau. Nicht weit vor mir lagen die 2 Beschränkungsgebiete R11 und R11A, die leider beide aktiv waren. Eigentlich hatte ich geplant zu versuchen eine Freigabe für den Durchflug zu bekommen. Wenn ich an der Nuna auch noch mal auf 3800 gekommen wäre, hätte ich bestimmt den Mut gehabt weiter zu fliegen. So aber aus 3300 ins Blaue weitergleiten trotz Malojawind, was ja angeblich ein sicheres Zeichen für Thermik ist, mit der Unsicherheit der Beschränkungsgebiete und nachdem bis hierher alles so gut gelaufen war, beschloss ich dann doch umzudrehen. Der Rückweg lief dann ziemlich entspannt, geradezu einfach. Die paar Wolkenfetzen, die es im Unterengadin noch gab, lieferten zuverlässiges Steigen und als ich wieder an dem oben beschriebenen Geröllhang hinter Landeck auf 3500m kam, zeigte das LX nur noch -600m für den Endanflug auf die Hahnweide an. Mit dieser Höhe konnte ich wunderbar ohne zu Kreisen das Lechtal queren und kam ganz entspannt wieder nach Oberstdorf und Sonthofen. Die Basis hatte sich zwischenzeitlich deutlich angehoben und so wurde der Rückweg noch einfacher. Linker Hand zog der Alpsee vorbei und im Hintergrund konnte man im Dunst den Bodensee erkennen. Ich suchte und fand zu meiner rechten den Flugplatz von Agathazell und später links Isny. Zwischen Leutkirch und Biberach zeigte der Rechner zum ersten mal Endanflughöhe und die Optik vorraus zeigte, dass jetzt nichts mehr schief gehen konnte. Und weil kurz vor Münsingen eine schöne Wolkenstraße Richtung Osten verlief, folgte ich Ihr noch eine Weile bis ich dann bei Giengen an der Brenz endgültig den Endanflug einleitete, ein kleiner Schlenker über unser zu Hause in Heiningen musste noch sein, und schließlich landete ich bei schöner Abendstimmung nach 6:45 Std überglücklich wieder auf der Hahnweide. Was für ein Flug! Unglaublich, was man mit so einem Segelflugzeug alles anstellen kann. Natürlich war der Flug weit weg von irgendwelchen Rekorden. Aber für mich persönlich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Kein Flug, den man so schnell vergisst. Und klar, die Bernina knack ich irgendwann auch noch, ich lege mich auf die Lauer und halte nach einer geeigneten Wetterlage Ausschau!

Screenshot late night soaring
hinter Münsingen musste ich ins Dunkle
dahinter, bei Biberach
deutlich besser
südlich Leutkirch, an der markierten Stelle gab es den nächsten Aufwind
wieder oben am Alpsee
über Oberstdorf, die Wolken zogen nicht so gut
noch viel Schnee, von dieser Stelle konnte ich die Wolken im Lechtal nicht erreichen
Einstieg ins Inntal gelungen, Venet voraus, rechts Landeck
Anflug auf den Hexenkopf mit noch höherer Basis
am Muttler vorbei, Piz Nuna in Sicht
links unterhalb der 2 Wolkenfetzen der Ortler
wieder auf dem Rückweg kurz vor Scuol
nördlich Landeck kurz vor dem Lechtal
der Lech
am Ende des Tals liegt Warth
kurz vor Oberstdorf noch über der Basis
über dem Winglet: der Grünten
wieder am Alpsee hinten im Dunst der Bodensee
Federsee
hinter Biberach war klar, der Einstieg auf die Alb sollte gelingen
Endanflug von Osten, Blick zur Teck
Hahnweide in Sicht