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Mainbullau und Laichingen – Ausflug zu den Flugplatzfesten

Welche Flugplatzfeste wollen wir besuchen? Im September gibt’s eine große Auswahl. Warum nach Mainbullau? Es ist ein schöner Flugplatz – man landet bergauf und startet bergab. Nach der Landung in Mainbullau wurden wir mit Weißwurst versorgt und vor dem Abflug gab’s noch ein Abschiedsgeschenk – feine Gesten! Vielen Dank!

Die bemerkenswerten Flugzeuge dort – nur eine Auswahl: Focke Wulf Stieglitz mit Siemens Halske 14. Der Motor hat offene Kipphebel – und man sieht im Leerlauf die Bewegung der Hebel – es ist keine kontinuierliche Bewegung. Eine Freude für uns. Dann war noch eine SIAI Marchetti SF260 da, in schwarz. Ein herrlicher Renner mit 260PS und 300km/h Reisegeschwindigkeit. Von der SIAI gibt’s kein Bild von mir, weil sie erst gelandet ist, als wir schon am Start waren. Es ging ja weiter zum Kuchen essen in Laichingen.

??? Worom nach Laichenga? Dord war’s ledschdz Johr scho subbr!

Die Flugzeuge in Laichingen waren Crème de la Crème: AV36, 4 Klemms der Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm e.V., Cessna Airmaster, Zlin 526, Pitts S1, PA18, Cessna T303 Crusader und Miles M2W Hawk Trainer ( Miles Hawk Trainer – Wikipedia ). Die Flugzeuge sind in Topzustand. In der frisch und wunderschön aufgebauten Klemm 35 des BUXI-Teams ist ein interessantes Schild. Was das wohl bedeutet?

190km/h im Horizontalflug

340km/h im Gleit- bzw. Sturzflug

185km/h bei unsichtigem Wetter in Bodennähe

Jochen und ich haben unsere Lieblingsflugzeuge gesehen, wobei es nicht in jedem Fall die selben waren – abgesehen von unserem Mose.

Dass die Crusader in Laichingen gelandet ist, hat uns stark beeindruckt! Die Pilotin Davi Held hat ausführlich von ihrer Vorbereitung für die Landung auf Gras erzählt. Als sie dann in Laichingen angekommen ist, war nur Beton frei. Jochen und Jan durften ins Cockpit sitzen – und waren total geflasht von der Crusader. Ich habe derweil den Käsekuchen genossen. Ich bekam ein 1/8 von einem frisch gelieferten Käsekuchen – ein Achtel, kein Zwölftel wie sonst üblich. Sehr zufrieden!

Weitere Details zu den Flugzeugen stehen bei den Bildern.

Text und Fotos woki

Mit dem Mose in die Sommerfrische des Engadins

Um der Hitze dieses Sommers zu entfliehen, haben sich Maximilian und ich das Engadin als Ziel unseres Ausflugs ausgesucht. Mit über 1700 m ist Samedan der höchst gelegene Verkehrsflugplatz Europas, bietet eine atemberaubende Kulisse alpiner Riesen wie Piz Bernina und Pilz Palü mit seinen Gletschern, tolle Badeseen und ist von der Hahnweide in unter zwei Stunden recht schnell zu erreichen.

Wir wollten früh starten um den Tag auszunutzen und haben Jochen und Paul gebeten, den Flieger voll getankt und aufgebaut in die Halle zu stellen. Sie waren den Tag zuvor nach Konstanz zum Baden geflogen und haben uns diesen Gefallen gerne getan.

Kurz nach halb acht waren wir auf der Hahnweide und Britta war als Flugleiterin vor Ort und somit konnten wir pünktlich um acht Uhr den Motor starten und kurz danach auf der Piste 13 abheben. Vollgetankt und schon bei hohen Temperaturen am Morgen war es zunächst nicht einfach schnell an Höhe zu gewinnen und unterstützende Thermik gab es so früh noch keine.

Max hat sich dann bei Langen Information gemeldet und unseren obligatorischen Flugplan geöffnet. Wir flogen mit leichtem Steigen über die schwäbische Alb Richtung Bregenz und ab Ravensburg haben uns die freundlichen Fluglotsen von Zürich Information übernommen und auch gleich einen Verkehr von 3 Uhr rechts unter uns avisiert. Zeitgleich sahen wir schon einen Businessjet keine 200 m unter uns hindurch huschen. Gut dass es die Lotsen und den Transponder gibt.

Über Bregenz und Vorarlberg, vorbei an der Schesaplana ging es Richtung Klosters und über Davos Richtung Albulapass. Schon lange konnten wir die mächtige Berninagruppe vor uns am Horizont sehen, das Wetter heute war ein richtiges Kaiserwetter.

Nach dem Passieren des Albula, eröffnete sich der Blick ins wunderschöne Engadin mit seinen Seen und hinter dem Maloja Pass lag schon das Chiavenna Tal und auch die oberitalienischen Seen sind von hier aus nicht mehr weit. Noch im Frühjahr war ich mit Franz hier von Sondrio aus im Segler unterwegs und die Berge des Engadins waren noch alle mit Schnee bedeckt.

Über Piz Corvatsch, das berühmte Skigebiet von St. Moritz, flogen wir nun die Bernina direkt an und jedesmal ist es ein Erlebnis den Eisriesen so nahe zu sein. Welch privilegierten Platz können wir in unserer TB doch hier genießen. Wir lassen uns Zeit um die Gipfel zu bestaunen und über die Gräten zu fliegen. Nach Süden sehen wir Richtung Adatal und Sondrio und Richtung Osten liegt Livigno, das bekannte italienische Skigebiet. Wir stellen fest, dass wir hier kurz nach halb zehn Uhr nicht die einzigen am Bernina sind. Einige Seilschaften laufen bereits Richtung Gipfel und wir winken Ihnen mit Wackeln unserer Flügel zu. Auf dem Thermometer sehen wir hier in 3700 Metern schon am Morgen 8 Grad plus ! und staunen nicht schlecht über diese hohen Temperaturen.

Jetzt verabschieden wir uns von Zürich Information und melden uns bei Samedan zur Landung. Das Gas im Leerlauf, gleiten wir unsere Höhe ab und kreisen über der Diavolezza. Staunend sehen wir die Gletscherpisten eingepackt in weißen Stoff unter uns. War hier Cristo am Werk ? Man muss sich fragen, ob dieser Aufwand wirklich etwas bringt, so die letzten Gletscherreste der Skipisten über den Sommer zu retten.

Wir drehen Richtung Tal, rechts vor uns der Berninapass. Die wunderschöne Passstraße führt in vielen Serpentinen hinunter nach Italien. Man sieht auch die Gleise des Bernina Express. Es ist die höchste und steilste Bahnstrecke Europas und führt von St. Moritz aus durch 55 Tunnels und 196 Brücken von der Gletscherwelt des Bernina hinunter zu den Palmen Tiranos.

Wir haben noch ausreichend Höhe und drehen noch zum Morteratasch Gletscher ein. Auch hier sieht man deutlich die rasante Gletscherschmelze. Ich erinnere mich, als in den 1970 Jahren der Gletscher sich noch breit und hoch bis hinunter Richtung Pontresina zog – das gibt einem zu denken.

Samedan meldet sich bei uns und fragt wo wir abgeblieben sind. “Sightseeingtour-wir melden uns bei Sierra in ca. 5 Minuten” Der Controller kann getrost noch einen anderen Flieger landen lassen und führt uns über Sierra und an den Flanken des Muottas Muragl zunächst talauswerts Richtung Zernez, um uns nach passieren des Flugplatzes auf der anderen Talseite, in den Gegenanflug auf Piste 03 zu schicken. Kurzer Queranflug über den Golfplatz und dann Endteil 03. Gleich zwei Marshallers weisen uns den Weg zu unserer Parkposition. Immerhin haben wir fast 20 Meter Spannweite und können mit den in Samedan geparkten Jets in puncto Spannweite locker mithalten.

Für unseren Ausflug nach St. Moritz und an den Stazersee hatten wir bei der Flugplatzverwaltung nach Fahrrädern gefragt. Leider gibt es aber in Samedan keine, konnten aber einen Kleinwagen vom Airport für den Tag ausleihen und waren somit mobil.

Nach einem kleinen Bummel durch das mondäne St. Moritz mit seinen berühmten Hotels und vielen Geschäften ging es vorbei am St. Morizersee an den Stazersee. Eingebettet in eine wunderschöne Landschaft und Kulisse kann man sich dort bei einem Bad erfrischen und das Panorama genießen. Viel zu schnell verging die Zeit und wir mussten uns auf den Heimweg machen.

Zurück am Flugplatz machte Max noch einen Abstecher zum Windenstart der Segelflieger. Nach dem Start fliegen sie direkt den Hausberg Mouttas Muragl an und heute hatten die Segelflieger kein Problem, direkt in die Thermik einzusteigen.

Auch uns hat heute die Thermik sehr geholfen, nach dem Start rasch Höhe zu gewinnen und nach einigen Vollkreisen über dem Silvaplanersee sind wir Richtung Julierpass abgeflogen, wo uns Zürich Information wieder in Empfang genommen hat. Über Lenzerheide, Chur und Bad Ragaz flogen wir entlang des Rheintals nach St. Gallen und über den Bodensee zurück zur Hahnweide.

Wir hatten einen tollen Tag bei bestem Wetter und so viel erlebt. Wie schnell uns doch unser Motorsegler von der Hahnweide aus in die Alpen bringen kann – das macht Spaß!

Mit dem DUO zur Felsenbesichtigung

Jochen hat mich zum Duofliegen eingeladen. Die erste Idee war: zom Glibbaegg! Da wir kräftigen Ostwind hatten meinte ich, zuerst gegen den Wind wäre besser – eben so eine alte Weisheit – eine sehr alte. Georg ist vor uns an der Winde gestartet. Sein Plan: sofort in den Osthang der Teck. Dort konnten wir ihn dann auch beobachten. Aus der Winde raus hatte Jochen gleich gute Thermik zentriert – also ohne Osthang. Das mit dem Osten haben wir bald einstimmig bleiben lassen: keine Wolken.

Zügig ging’s mit Rückenwind nach Westen, ums Klippeneck rum und noch ein paar Kilometer nach S. In den Schwarzwald trauten wir uns nicht – von dort kamen die Segelflieger so tief zurück. Also jetzt nach O bis Laichingen. Dort trafen uns dann Fred und Sebi mit der ASH und kurz drauf Georg mit dem Ventus.

Während die anderen landeten übten wir noch am Osthang für St. Crépin. Der Hang hat super getragen, und vor allem der Leebart am gelben Felsen. Ein herrlicher Berg – diese Teck!

Zum Abschluss ist dann Jochen noch ganz weit nach Nürtingen geflogen. So weit war ich mit dem Segelflugzeug noch nie NO des Platzes – und es war alles legal!

P.S. Zur Entspannung: diesmal ohne Flugplatzrätsel.

Quelle: Erkenbrechtsweiler – Keltisches Zangentor | KeltenWelten e. V. (verein-keltenwelten.de)

Text und Fotos: woki

Mit dem Mose auf Feinschmeckertour

Wir wollen mit dem Mose einen Ausflug machen. Und rechtzeitig was essen. Die Idee: am Flugplatz Mainbullau gibt’s ein neu eröffnetes Restaurant „Zur Fliegerei“. Wichtig sind für uns bei den Flugplatzrestaurants die Öffnungszeiten. Es nützt uns nix, wenn das Restaurant super ist aber erst 1700 öffnet. Wir wollen ja in Ruhe speisen und bei Tag wieder zurück sein.

Auf dem Flugweg nehmen wir oft die Route über Flugplätze – was gibt’s Interessanteres aus der Luft zu sehen als Flugplätze? Und damit ergeben sich immer Flugplatzrätsel. Die Auflösung steht am Ende des Berichts. Ein Hilfe gebe ich aber schon: s’isch ällas uffm Schduddgardr Bladd!

Nach dem üppigen und guten Mittagessen sind wir zum Kaffeetrinken nach Donzdorf geflogen. Vor der Halle stand eine wunderschöne Bölkow Bo 209 Monsun – besser als neu. In der Fliegerklause gab’s dann Käsekuchen zum Kaffee. Das Abendessen konnten wir an dem Tag ausfallen lassen.

Die Piloten an der Halle in Donzdorf haben wir befragt, was besser sei – nach Osten starten oder nach Westen. Antwort: Es geht in beiden Richtungen den Berg hoch, nach Westen ist gut.

Text woki, Bilder Jochen und woki


Rätsel 1: Backnang Rätsel 2: Völkleshofen Rätsel 3: Welzheim

Rätsel 4: Donzdorf Rätsel 5: Betzgenried Rätsel 6: Nabern


Winterarbeit Teil zwei

Bald geht unser Flugsaison wieder los – und über die Winterarbeit ist erst zum Teil berichtet.

Wir hatten noch 2 Segelflugzeug zur Abnahme durch Andreas – die DG500 und den Discus. Der Discus hat einen neuen ganz feinen Steuerknüppel bekommen – mit neuer Verkabelung.

Die Fallschirme werden in Calw geprüft. Dann packen sie Peter und Robert neu.

Weiter geht’s mit der Schleppwinde: der Windenmotor kriegt neues Motoröl und neues Kühlwasser mit Frostschutz. Zum Glück können wir die alten Flüssigkeiten bei Stefan abgeben. Dort werden sie artgerecht entsorgt. Vielen Dank dafür!

Im März war noch unsere Flugsicherheitsabend. Da wird jedes Jahr vor der Flugsaison aufgefrischt, was an alten und neuen Regeln in der Luft zu beachten ist. Es ging um organisatorisches wie Einteilung und Handhabung vom Verwaltungsprogramm Vereinsflieger, Lufträume durch Fred und die großen Vorteile mentaler Vorbereitung langfristig (Tage vor dem Flug), mittelfristig (Fahrt zum Flugplatz und auf dem Flugplatz) und kurzfristig (vor dem Start und während des Fluges).

Ach ja, und Hahnweide Info heißt jetzt Hahnweide Radio.

Mit der Nähe unseres Flugplatzes Hahnweide zum Flughafen Stuttgart brauchen wir ausgefeilte Regeln: wir wollen beim Segelfliegen im gleichen Luftraum unterwegs sein wie die Verkehrsflugzeuge – aber nicht zeitgleich. Dank dem Arbeitskreis Sektoren ist in Zusammenarbeit zwischen Flugsicherung und Segelfliegern ein deutschlandweit beispielhaftes Werk gelungen. Mit der Freigabe der Flugsicherung dürfen wir Segelflieger in einzelnen Sektoren höher steigen und die Verkehrsflugzeugen fliegen dafür ungünstigere Routen für die Landung und Start in Echterdingen. Diese Sonderregelung können wir nur durch Flugdisziplin erhalten! Und das tun wir.

Der Mose kriegt noch die 50h Kontrolle. Unsere Mannschaft war mit guter Laune bei der Arbeit am Mose – diesmal in der Halle. Dort war’s nicht wirklich warm, aber draußen ging gar nichts – zu kalt und viel zu viel Wind. Inzwischen ist auch das Öl gewechselt und der Flugbericht fertig.

Am 5. April war Hammerwetter. Während wir uns an altem Öl erfreuten hat Maximilian mit unserem Discus S1 einen tollen Flug über 520km mit einem Schnitt von 85km/h geschafft! Max hat die Überlandflugsaison des Sportflieger-Club Stuttgart eröffnet und geniest mit seinem tollen Flug unser aller Respekt!

Link zum Flug von Max: 520 km · Maximilian Püttmann · Hahnweide 05.04.2023 (weglide.org)

Text: Franz, woki

Fotos: Bernhard Pfau, Jochen, woki

Hinweis auf Teil 1 der Winterarbeit:

Die Doppelprüfung | Sportflieger-Club Stuttgart (sportfliegerclub-stuttgart.de)

IGC-Sitzung in Kopenhagen

Die IGC (International Gliding Committee) lobt jedes Jahr den Titel Champion Pilot oft he Year unter den Weltmeister*innen eines Jahres aus. Hier wird die vom Sieger/ der Siegerin erreichte Punktzahl mit der maximal erreichbaren Punktzahl des jeweiligen Wettbewerbs (wenn jemand nur lauter Tagessiege hätte) verglichen. In 2023 waren das 8 WM-Titel, einen davon hatte ich gewonnen. Im Herbst habe ich dann erfahren, dass ich tatsächlich auch die Glückliche bin, die diese hohe Auszeichnung der IGC erhalten wird. Der zugehörige Pokal wird bei der Frühjahrstagung überreicht, die in diesem Jahr am ersten Märzwochenende in Kopenhagen stattfand.

So eine Einladung konnten wir natürlich nicht ausschlagen und so haben Thomas und ich beschlossen, uns für ein Wochenende in Kopenhagen umzuschauen. Die Ehrung war am Freitag Abend. Der 28 kg (!) schwere Pokal wurde vom IGC Vorsitzenden Peter Eriksen aus DK übergeben.

Conny, der Pokal und Peter Eriksen

Auf der Veranstaltung trafen wir einige Bekannte, zum Teil Wettbewerbsleiter vergangener WMs, teils Jurymitglieder oder Team-Captains anderer Nationen. Es war ein sehr netter Abend mit gutem Essen und interessanten Gesprächen. Die Segelflieger-Welt ist halt klein…

Danach haben wir uns natürlich auch noch die wunderschöne Stadt angeschaut. Schon am Freitag Nachmittag haben wir eine Bootsrundfahrt gemacht und einige Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus gesehen.

Nyhavn, neu war er allerdings so um 1750

Am Samstag haben wir dann Fahrräder gemietet, man bekommt sie an jeder Straßenecke und schließt sie mit der Handy App auf und zu. In Kopenhagen wurde der Verkehrsfluss (z.B. die Ampelschaltungen) für die Fahrräder optimiert, da kommt man richtig zügig voran. Und man ist nie alleine. An einer roten Ampel stehen nicht ein oder zwei Fahrräder sondern immer gleich ein Dutzend. Als Fußgänger aus Deutschland muss man sich umgewöhnen… Tolles Erlebnis!

Fahrradparkplatz am Bahnhof

Zuerst sind wir zum Wahrzeichen von Kopenhagen geradelt

Kleine Meerjungfrau

Danach führte unsere Runde in die Freistadt Christiania und dort wollten wir zuerst mal Überblick gewinnen: Auf dem Kirchturm von Vor Frelsers Kirke. Eine immer enger werdende Wendeltreppe führt außen am Turm hinauf und man hat tolle Aussicht auf die Innenstadt.

Natürlich waren wir auch noch im Schloss Frederiksborg und in den Ställen und der ehemaligen Küche.

Hier kann man große Mengen kochen

Den Sonntag haben wir dann noch für einen Ausflug nach Roskilde genutzt. Die Kathedrale ist eng mit der Monarchie verknüpft, Roskilde war früher die Hauptstadt von Dänemark. Sehr viele Königinnen, Könige und deren Familen sind hier begraben.

Kathedrale in Roskilde

Außerdem gibt es noch ein Wikingermuseum, wo 1000 Jahre alte Schiffe ausgestellt werden.

Der schwere Pokal konnte nicht mit uns und der Scandinavian Airline heimreisen. Die dänischen IGC-Vertreter haben ihn mit DHL verschickt und inzwischen ist er hier angekommen und ziert unseren Eingangsbereich.

Die Weltkugel enthält nur ein überdimensionales Neu-Seeland und ist ansonsten leer 😉

Die Doppelprüfung

Freitag 27. Januar 2023, 900 LT, Zazenhausen. Vom LBA Sachgebiet T7 – Instandhaltung / CAO kommen die Prüfer Marcel Wunderlich und Josip Kosic.

Die Aufgaben: Florian prüft den Ventus und die Prüfer prüfen Florian.

Weil das ja kein Standardereignis ist, hatten wir Besucher: Matthias, Jutta, Mike und Ralf.
Wer kennt das nicht: vor der Prüfung ist Anspannung zu spüren. Florian hat nicht nur das Flugzeug und die Papiere vorbereitet, sondern auch die Werkstatt aufgeräumt, geheizt, Brezeln gekauft und Kaffee gekocht. Die Herren Wunderlich und Kosic haben sich ebenso vorbereitet – zum einen mit dem Studium der Ventus-Unterlagen zum anderen mit warmer Kleidung. Letzteres war jetzt bei uns nicht nötig.
Die Prüfung begann mit der Kontrolle der Papiere. Herr Wunderlich stellt knifflige Fragen – Florian wälzt den komplett gefüllten Ordner – und ruckzuck sind die gesuchten Papiere aufgeschlagen. Die Examinatoren waren positiv überrascht über die hervorragende Ordnung und haben Florian spontan und oft gelobt! Da zeigt sich auch die gute Schulung unseres Vereins durch Andreas Streble.
Dann ging’s ans Flugzeug: fast alle Arbeiten waren erledigt, nur die neuen Batterien fürs ELT waren noch nicht da. Da wir so viele angemeldete Gäste als Helfer beim Flugzeug auf- und abbauen hatten, waren vom SCS außer Florian nur Herbie und ich dabei. Vielen Dank für die Hilfe!
Herr Wunderlich hat Florian darauf hingewiesen, dass eine von uns durchgeführte Kontrolle nicht erforderlich ist – Ruderausschlag messen. Ok – aber wir kriegen dadurch ein Gefühl der Sicherheit und werden die Messung auch beibehalten. Mike von der BWLV Motorflugschule war geplättet von der Oberfläche des Ventus. Florian wird ihn ins Schwabbeln einweisen. Danach werden die Aquilas weniger Sprit brauchen – oder schneller fliegen.
Nach der Prüfung haben sich die Prüfer zur Auswertung zurückgezogen. Im Vergleich zu anderen Prüfungen wie Klausur oder Abitur war für uns beruhigend, dass das Ergebnis gleich nach der Beratung der Prüfer bekannt gegeben wird: Die S2 darf ein weiteres Jahr fliegen, und Florian darf ab sofort Jahresnachprüfungen an Segelflugzeugen, Motorseglern, und ELA1 Flugzeugen durchführen – bis 1200kg und in Kunststoff-, Blech-, Gemischt- und Holzbauweise. Florian hat gelernt, die Abläufe zur Dokumentation aus Sicht des LBA zu verstehen. So wird die korrekte Erstellung der Papiere einfacher und auch besser werden.

Herzlichen Glückwunsch Florian!

Bei den Bildern habe ich noch die drei Wochen zuvor stattgefundene Prüfung von ASW28 und Duo mit Andreas angehängt.

Text und Bilder: woki

Nachschrift: Ich für mich kann bei den einzelnen Änderungsforderungen des LBA noch nicht erkennen, was dadurch fürs Flugzeug oder seine Nutzer besser wird – also im Vergleich zu früher. Für mich ist der Schwerpunkt der Arbeit zwischen Papier und Flugzeug in einem Ungleichgewicht. Feststellen kann ich aber, dass ich mit zunehmendem Alter für viele Details, die mich früher genervt hatten, inzwischen Verständnis aufbringen kann. Also – ich habe noch Hoffnung!

Und hier Bilder von der Generalprobe zur Doppelprüfung zwei Wochen davor: Abnahme von von ASW28 und Duo Discus durch Andreas. Das Wetter hat’s gut mit uns gemeint – wir konnten im Freien montieren. Aber: es war ziemlich frisch!

Weihnachtsessen 2022 beim Sportflieger-Club Stuttgart, Teil 1

Endlich konnten wir nach drei Jahren wieder neben einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum gemütlich speisen und plauschen. Es gab für uns neue und auch legendäre – schon oft genossene – Vorspeisen, feines Schweinefilet in Blätterteig, Süßspeisen und Käseberge. Es blieb viel übrig – einige sind leider vor der Feier krank geworden. Wir hatten so viel Speisen, dass der ganze Verein satt geworden wäre.

Thomas hat in seiner Ansprache Conny’s reiche Ernte des Jahres 2022 Revue passieren lassen:
>>> Deutsche Meisterin >>> Weltmeisterin >>> IGC Champion Pilot of the Year 2022

Der Champion wird von der FAI aus den Weltmeistern/-innen des laufenden Jahres ausgewählt, dieses Jahr waren es acht: zwei Junioren, drei Frauen und drei der großen Klassen. Die Gewinner und Gewinnerinnen werden ausgerechnet, indem die zum Titelgewinn erreichte Punktzahl durch die maximal erreichbare Punktzahl des jeweiligen Wettbewerbs (also die Summe aller Tagessieger-Punkte) geteilt wird. Wer die höchste Prozentzahl der maximalen Punkte erreicht hat, wird Champion. Alles klar?

Der Pokal wiegt 27kg – und Conny darf ihn im nächsten März in Kopenhagen abholen.

Die im zweiten Teil (diesmal nur für den Verein zugänglich) gezeigten Bilder zeigen ein breites Spektrum der Gespräche – von ernst bis locker. Es war mal wieder ein entspannter Abend im SCS.

Vielen Dank für die Organisaton und die Speisenspender/-innen, und ein extra Dank für die Aufräumgruppe!

Text: woki

Der SCS feiert: die Weltmeisterin Conny Schaich

Achtung wichtige Durchsage: Conny – Cornelia Schaich – ist Weltmeisterin 2022 in der Standardklasse! Da gibt’s was zu feiern im Sportflieger-Club Stuttgart! Wie schon 2008 – damals war Conny Deutsche Meisterin – und 2003 – da war sie das erste Mal Weltmeisterin.
Also treffen wir uns zu Speis‘ und Trank – und dann gibt’s Conny’s Bericht. Viele von uns haben beim Wettbewerb in Husband‘s Bosworth online mitgefiebert. Aber der Vortrag der Meisterin ist natürlich ein besonderes Erlebnis.

Conny berichtet:
In einem vorbereitenden Treffen der National Mannschaft wurde uns vom Meteorologen Walter Hermann das wahrscheinlich zu erwartende Wetter unter dem Schlagwort „Tiefdruckfriedhof“ vorgestellt. Das beinhaltete nach seiner Auswertung einiger August-Wettbewerbe schnell wechselndes Wetter, tiefe Basis, starken Wind, zerrissene, schlechte Thermik und kleine Strecken mit vielen Wendepunkten. Ich hatte unter diesen Voraussetzungen ehrlich gesagt nicht so richtig große Lust auf eine Reise ins „Thermik-Eldorado“ England, entschloss mich aber dann doch, diese Erfahrung zu wagen.


Das Wetter sollte uns dieses Jahr aber alle überraschen. Ein mächtiges Hoch brachte die sommerliche Hitze bis ins Königreich und damit auch wirklich ansprechende Thermik in unserer Trainingswoche. Wir konnten schöne Erkundungsflüge in alle Richtungen machen, ohne ein Außenlanderisiko einzugehen.


Nie vorher habe ich erlebt, dass eine Frauen WM so intensiv für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für die Fliegerei genutzt wurde. Schon die Eröffnungsveranstaltung wurde nicht auf dem Flugplatz, sondern in den beiden Nachbarstädten abgehalten.


Market Harborough und Lutterworth liegen jeweils in ca. 10 km Entfernung zum kleinen Örtchen Husbands Bosworth und konnten als Unterstützer der WM gewonnen werden. Ein Marsch der Teams durch die Fußgängerzone, ein lokaler Radiosender und ein kleiner Jahrmarkt mit Flugsimulator halfen, die Aufmerksamkeit des Publikums zu erregen.


Der erste Wettbewerbstag brachte uns dann ein absolutes Rekordwetter, das Beste, was die Engländer seit 1976 erlebt haben. Die Task Setter dachten sich ein 3,5h AAT für die 18m- und die Standardklasse aus. Der nordwestliche AAT-Sektor lag in Wales, wo man nur sehr selten hinfliegen kann, toll! Alle waren in der Luft, die Startlinien offen, als Katrin funkte, die 18m-Klasse geht jetzt los. Das war für uns Standard-Mädels die perfekte Gelegenheit, mitzugehen. Ich konnte einige Bärte lang mit den schnelleren 18ern mithalten und sie kurz vor der ersten Wende aufgrund eines überdurchschnittlichen Bartes nochmal fast einholen.

Der Flug lief so unglaublich gut, bei fast 3000m Basis hat man jede Menge Spielraum. Nur auf die sehr komplexen Lufträume musste man höllisch aufpassen. Lange Gleitstrecken unter Wolken wechselten mit 4m-Bärten ab. Ich musste die letzten 3 Sektoren ganz bis zum Maximum ausfliegen, um nicht zu früh zurück zu sein.

Und dann hatte ich den Tagessieg, 460 km mit einem Schnitt von 134 km/h. Katrin und Steffi konnten die ersten beiden Plätze in ihrer Klasse mit 142 km/h und nur einem Punkt Differenz feiern.
So früh als Favorit gehandelt zu werden, erzeugt schon etwas Druck, aber ich blieb gelassen. Durch den Gewinn der DMF in Landau im Frühjahr hatte ich mental noch recht viel Rückenwind. Mich hat einfach nichts geärgert oder nervös gemacht. Die ruhige Stimme von unserem Teamcaptain Bernd Schmid, der uns hervorragend mit Infos versorgt hat, hat dabei auch sehr geholfen.
Leider war jetzt die Superwetter-Periode beendet.

Ein paar neutralisierte Tage und kleinere Aufgaben mit auch mal nur 50er Schnitten folgten. Mal waren die Französinnen vorne, mal die Tschechinnen, aber jede Nation hatte auch mal einen schlechteren Tag. Aude Untersee (F) übernahm kurzzeitig die Gesamtführung in der Standardklasse.
Am mittleren Wochenende wurde ein großer Parkplatz abgesperrt und die Zugänge zum Flugplatz gesichert. Es rollten Buden und Schausteller an, da jetzt für zwei Tage ein Family Day veranstaltet wurde. Besucher konnten so die Weltmeisterschaft hautnah erleben und sich durch die große Leinwand mit einem Sprecher über die Geschehnisse informieren lassen. Zusätzlich wurden ihnen auch andere attraktive Unterhaltung geboten, die von vielen Familien mit ihren Kindern gerne wahrgenommen wurden.


Am siebten Tag haben wir eine kuriose Situation erlebt. Der gesamte Wettbewerb bis auf 2 Pilotinnen musste wieder landen. Es herrschte eine ganze Zeit lang heilloses Chaos, an Wiederstart war nicht zu denken. Die Clubklasse wurde nach einer Weile neutralisiert
.

Die beiden anderen Klassen, die in der Landereihenfolge in Zweierreihen standen, wurden aufgefordert, sich klassenweise in 3er-Reihen entsprechend der morgendlichen „Grid-Order“ neu aufzustellen – nochmal Chaos. Dann gab es neue Aufgaben mit Mindeststrecke in die andere Richtung, sozusagen alles zurück auf Los um 15:00 Uhr. Für uns lief es gut, das Standard-Treppchen war komplett in deutscher Hand und ich konnte die Führung in der Gesamtwertung zurückholen.

Am 8. Tag gab’s wieder eine größere AAT, bei der man die große Bucht „The Wash“ in die Routenplanung einkalkulieren musste.

Wir legten uns zusammen mit dem Bodenteam einen Plan zurecht.

Nach dem Abflug waren die Tschechinnen und Aude (F) bei uns. Aude nahm einen Weg eher westlich, während die CZ-Ladies unseren Plan teilten und östlicher blieben. Wir entschieden uns, mit ihnen zu gehen und der Plan ging auf, Jana Veprekova gewann den Tag vor Sabrina, Chrissi und mir.
Am 9. Tag wurde die Clubklasse schon morgens neutralisiert, obwohl sie einen WT weniger hatte. Da sah man einige befremdete Gesichter.
Ein entscheidender Tag für die deutsche Standardklasse war der 10. Wertungstag. Wir hatten Markerabflug mit 5 min Wartezeit. Als ich sah, dass viele abflogen, hatte ich den Event Marker noch nicht gesetzt und musste noch 5 min warten. Das ganze Feld war unterwegs und es ging nichts mehr am Platz, überall nur Saufen. Es waren sehr schwierige Bedingungen und leider mussten einige schon früh außenlanden. Dieses Schicksal traf auch Chrissi, Sabrina konnte sich noch retten und zu den anderen wieder aufschließen. Auch Katrin ereilte das frühe Schicksal, sie musste den Motor nehmen und Steffi alleinlassen. Ich selbst hatte am Anfang noch Glück, war dann aber vor der letzten Wende nur noch 250m GND, so dass ich mich schon auf dem Acker sitzen sah. Die Aufmunterung von Sabrina über Funk veranlasste mich, nochmal über einem Industriegebiet zu suchen und tatsächlich ging es wieder aus dem Keller raus und zu einem weiteren Tagessieg.
An diesem für Standard und 18 m so einschneidenden Tag standen Ines und Ulrike (Clubklasse), denen der Wettbewerb bis jetzt nicht so optimal gelaufen war, gemeinsam auf dem Tagespodium.


Die Spannung stieg, noch drei mögliche Tage, ich lag in Führung, der Abstand war einigermaßen beruhigend. Es kamen viele aufmunternde Worte von zuhause. Ein Tag wurde neutralisiert, dann auch der zweite. Für den letzten möglichen Wettbewerbstag waren aber nochmal vernünftige Bedingungen angesagt, obwohl wir die feuchte Schicht im Kondensationsniveau mit Skepsis betrachteten. Wir verständigten uns in der Standard-Klasse darauf, die beiden ersten Plätze gemeinsam abzusichern, anstatt uns gegenseitig anzugreifen. In der Clubklasse war Platz 3 in Reichweite. Zum Glück gab’s nochmal eine AAT als Aufgabe, denn die Thermik pulsierte stark, mal ging es gut, dann wieder machte es komplett zu. Wir drei flogen zusammen ab und wendeten im ersten Sektor recht weit im Westen, wo auch die Französinnen und Tschechinnen gewendet hatten, obwohl die Mindestzeit schon nicht mehr zu schaffen war. Dann machte der Himmel komplett zu und es ging nur noch ums Heimkommen. Alle 3 Klassen kämpften zusammen um 0,1-er Bärte. Im letzten Bart war fast der ganze Wettbewerb zusammen. „Wenn er uns nicht heimbringt und alle außenlanden, reicht’s mir zum Sieg“, dachte ich. „Nur – wenn es dann doch ein oder zwei schaffen?“ 3 km vor mir hatte Steffi ein Fleckchen Sonne angeflogen und meldete +0,2, während ich selber inzwischen -0,1 hatte. Ich riskierte den Wechsel, der Bart entwickelte sich, Jubel im Cockpit und mit einem vierten Tagessieg holte ich den Titel. Auch Sabrina konnte ihren 2. Platz halten


Ein spannendes Ende gab es noch in der Clubklasse, Ines zitterte bis zuletzt und schaffte noch den Sprung auf’s Podium mit nur einem Punkt Rückstand auf den zweiten Platz. Durch die Summe dieser Tagesleistung holte unser Team Germany die fehlenden Punkte, um auch noch den Team Cup zugewinnen.

Auch die Abschlussfeier wurde zum öffentlichen Event. Eine Feuerwerksshow der Gruppe Aerosparx stand im Mittelpunkt.

Mit zwei bunt beleuchteten Motorseglern G109 flogen sie zuerst in der Dämmerung Kreise über dem Flugplatz. Als es schon fast dunkel wurde, legten sie plötzlich los. In Formation flogen sie enge Kreise und Loopings, dabei wurden Feuerwerkskörper aus ihren Tragflächen nach vorn und hinten abgeschossen. Das Ganze kombinierten sie dann auch noch mit einem Raketen-Feuerwerk vom Boden aus. Eine beeindruckende Show, die alle Besucher in ihren Bann zog.


Natürlich gab es auch dieses Mal wieder einen Babayaga-Abend, wie es Tradition bei den internationalen Frauenmeisterschaften ist. Die Neulinge werden feierlich in den Kreis der „Hexen“ aufgenommen.


Es war eine schöne, gut organisierte Weltmeisterschaft, bei der die „Offiziellen“ immer gute Laune und den bekannten englischen Humor ausstrahlten. Auch im deutschen Team hatten wir Spaß und gute Stimmung, die wir nicht unwesentlich unseren unermüdlichen

Rückholern sowie unseren Coaches Bernd Schmid und Charlie Bauder zu verdanken haben. Für mich persönlich war diese WM mit 4 von 8 möglichen Tagessiegen der erfolgreichste Wettbewerb, den ich je geflogen bin.

Als Dankeschön für den spannenden Bericht gab’s einen Blumenstrauß vom Verein und in fröhlicher Runde die Bewunderung des Pokals. Es ist ein Wanderpokal – und jede Gewinnerin wird mit Namen und Jahr eingraviert. Wir sind ganz schön stolz, eine Weltmeisterin im Verein zu haben – und jetzt auch noch mehrfache Weltmeisterin!

Text: Cornelia Schaich, woki

Bilder: Cornelia und Thomas Schaich, Georgia Schoffield, Christine Grote, Bernhard Pfau, woki