Woki vom 09.01.2005
Hi Leute, am Samstag war ganz schön was los in der Luft. Mathis war mit der S2 von Offenburg aus in der Welle (von ihm sind die Bilder) und Günther und ich im Mose. Mathis wird selbst noch berichten.
Wir im Mose sind 50 min ohne Motor in der Welle gewesen – vor der Hornisgrinde, gestiegen von 1800m auf 2200m. OK, die Segler waren bis auf 3400m. Wir sind in der Luft gestanden. Dann hat das GPS für die Geschwindigkeit Über Grund nichts mehr angezeigt. Ich dachte schon, jetzt ist wieder was defekt. Nachher hat’s aber wieder funktioniert. Es muss wohl so sein, dass das Gerät nichts mehr anzeigt, wenn das Flugzeug rückwärts fliegt! So stark war der Wind! Die Sicht war traumhaft. Wir sind dann in Rottweil runter und waren 14.15 wieder zurück auf der HW. Danach sind wir noch zum Kaffeetrinken nach Donzdorf geflogen.
Viele Grüsse Woki
Mathis‘ Bericht vom 08.01.2005
Welle im Schwarzwald – ein traumhaftes Flugerlebnis im Winter!
Für den ersten Freitag und Samstag des Jahres war ein sehr starken Südwest-Wind vorhergesagt, der in den Höhen des Feldbergs sogar Böen über 100km/h erreichen sollte.
Kai Lindenberg, den ich im letzten Jahr in La Motte in Frankreich kennengelernt hatte, war der Meinung, dass es wohl zum Samstag wohl Welle geben würde. Also rief ich am Donnerstag und Freitag einige Kameraden aus der SCS und auch aus meinem alten Verein, der LG Hotzenwald an, aber leider hatte niemand von ihnen Zeit.
Woki, Franz, Conny, Frank und Florian, die ich um einen Einsitzer für den Samstag bat, waren aber aber begeistert von der Idee und so fuhr ich am Freitag abend noch nach Freiburg zum Kai. Morgens um 6.00 Uhr fuhren wir dann los, und waren tatsächlich kurz vor Sonnenaufgang um etwa 8 Uhr in Offenburg am Flugzeuge aufbauen.
Nach und nach kamen auch die ersten Offenburger und auch die Erkenntnis, dass wir fühestens um 10.00Uhr in die Luft kommen würden – und es wurde immer voller in Offenburg. Es waren insgesamt 18 Flugzeuge da, hauptsächlich aus den Nachbar–Vereinen. Es kamen sogar welche aus Aalen und Landsberg am Lech mit einem Twin3!
Nach einem etwas längerem Schlepp auf 1200m MSL nach Gengenbach war es überhaupt kein Problem, das laminare Steigen zu finden. Da ging es ganz langsam mit 0,3m/s los und wurde dann langsam zu einem guten Meter.
Die Sicht auf den Schwarzwald war einfach traumhaft. In den Tälern war noch der Nebel und beim Blick in Richtung Süden konnte ich die ganze Zeit mir die Alpen anschauen, die über 200km entfernt waren! Über der Inversion waren dann auch die Vogesen und der Schweizer Jura zu sehen, und das ganze bei absolut wolkenlosem Himmel. Und dazu die absolut ruhige Luft des laminaren Steigens der Welle zu haben, war einfach genial!
Bald war die Windgeschwindigkeit mit 80km/h so groß, dass man sich einfach in den Wind stellen konnte, und vorsichtig das maximale Steigen suchte. Die Warmfront, die sich von Westen her mit über 100km/h näherte, war noch weit weg, aber ich konnte sehen, wie sie immer näher kam und im Norden schon erste Wolken zu sehen waren!
Woki meldete sich irgendwann im Funk, und er und Günther waren ja auch mit dem Mose beim Welle fliegen!
Mit 3000m flog ich dann mit Rückenwind und einigen Offenburger Segelfliegern, darunter auch Ralf Fischer in der Hornet zur Ortenau, wo die zweite Welle steht. Dort ging es dann wieder auf 3300m – der Wellenflug-Sektor war bis FL140 geöffnet, was wir aber nicht ausreizen konnten. Einige Freudenstädter schafften es auf 4100m!
In 3300mMSL war der Wind 120km/h stark, was mich dazu bewegte, wieder Richtung Gengenbach zu fliegen. Für die 15km habe ich dann auch fast 1500m Höhe verbraten, es war an einen Streckenflug also nicht drin. Kai hatte versucht, zum Feldberg zu kommen, und war inzwischen beim Kandel aussengeladet.
Irgendwann kam Ralf Fischer auf die Idee, nach Lahr rauszufliegen, und dort nach einer Lee-Welle der Vogesen zu suchen. Zu fünft machten wir uns auf – und fanden nichts. Gegen den Sturm war ein Fortkommen auch wirklich sehr schwer! Also kehrten wir mit über 200km/h Ground-Speed wieder nach Gengenbach zurück.
Inzwischen hatte der Wind auf Westen gedreht, und als wir wieder in 1000m Höhe bei Gengenbach waren, konnten wir uns in nur noch sehr schwachem Steigen langsam nach oben kämpfen. Irgendwann verlor Ralf die Lust daran, und ging Hangwind-Fliegen.
Mittlerweile waren die Wolken schon längst über uns, und es wurde auch so langsam kalt. Und weil ich schon 4 1/2 Stunden in der Luft war, wollte ich jetzt ganz in Ruhe Landen und zusammenpacken. So wurde ich grade fertig mit einräumen, als die ersten Tropfen fielen….
Beim gemütlichen Zusammensitzen habe ich übrigens den Ralf schon einmal vorgewarnt, dass bei der nächsten Gelegenheit noch eine ganze Reihe SCS-ler kommen würden!
Die Aktion war es auf jeden Fall wert, und die 160km von der Hahnweide nach Offenburg nimmt man für eine solche Aussicht doch gerne in Kauf, oder?!
Also, bis bald! Mathis
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