Es gab ein paar Arbeiten für mich auf der Hahnweide zu tun: Den Slingsby-Hänger nach dem OTT wieder umparken, Jeppesen Austauschblätter austauschen und den Ölvorrat für die nächste Wartung des Motorseglers eruieren.
Ich war gerade fertig, da kam Dietrich von der Fliegergruppe Wolf Hirth in die Backsteinhalle. Seine erste Frage: Was machst Du denn hier? Konnte ich natürlich erklären. Meine Frage: Ja on – was machsch Du? Dietrich: Ich fliege mit der WH. Willst Du mit?
Solche Tage mit solchen Fragen gefallen mir – gerne habe ich angenommen. Dietrich hat mir auch den Grund für den Flug erklärt. Der ist kompliziert, aber etwa so was wie ein Werkstattflug.
Das Flugzeug ist schnell zusammengebaut und wir sitzen anlassbereit im Flugzeug. Der Anlasser dreht den Propeller 5 halbe Umdrehungen – dann kann er nicht mehr. Die Batterie ist leer. Die Kirchheimer sind top ausgerüstet und Dietrich bringt einen Startwagen mit zwei Batterien für 12Volt oder 24Volt – und der Motorsegler hat eine Außensteckdose! Mit Strom aus dem Kirchheimer Startwagen klappt der Startvorgang problemlos. Ich durfte den Motor starten – und lasse ihn aber nur kurz laufen. Einsteigen bei laufendem Propeller ist mir nicht geheuer – und sobald der Motor kurz gelaufen ist, startet er auch mit der schlappen Batterie. Dietrich startet und wir steigen über dem Talwald.
Das Wetter ist herrlich – wir sehen nicht nur die Albkante – wir sehen auch die Alpen. Sonst gibts bei meinen Berichten immer wieder ein paar Flugplatzrätsel. Auf der Route war nichts Passendes dabei – als Ersatz gibt’s ein Burgenrätsel.
Der SCS hat weder eine Außensteckdose am Mose noch einen Startwagen. Wir arbeiten nach dem Startprozedere im Winter oder bei schwacher Batterie von Franz Gall:
Anlassen bei Kälte – hier für G109 mit Grob 2500
- Zündung bleibt aus, Zündschlüssel nicht drehen. Strobelight nicht anschalten – es braucht viel Strom. Schlüssel auf die Instrumentenabdeckung legen – das ist die Sicherheit gegen ungewolltes starten des Motors.
- Hauptschalter an
- Benzinpumpe laufen lassen bis sie langsam wird – dauert ca. 10 sec. So werden die Schwimmkammern der Vergaser gefüllt und es ist genügend Sprit für’s Anlassen vorhanden.
- Hauptschalter aus. Schlüssel liegt auf der Instrumentenabdeckung.
- Propeller 15 – 20 mal von Hand durchdrehen. 20 mal soll heißen 20 ganze Umdrehungen der Kurbelwelle! Vollgas am Gashebel. Langsam durchdrehen.
- Und jetzt ohne Pause den Motor mit Choke und Leerlauf sofort starten. Bei einer Pause setzt sich der Sprit wieder als Flüssigkeit an den Wänden des Brennraums ab – und ist dann nicht mehr zündfähig.
- Sollte der Motor nicht laufen fängt man von vorne an! Merksatz: Die leere Batterie erspart das Fitnessstudio!
Text: woki Bilder: Dietrich und woki Quellen: wikipedia, Alle Burgen
Weiterführende Informationen zur Heuneburg: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/keltenfest-heuneburg-2025-100.html




























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