Der Zufall wollte es, dass ich spontan von Franz eingeladen wurde, seinem Arcus zu einer besseren Flächenbelastung in Sondrio zu verhelfen. Nach einer superkomfortablen Tramptour von Berlin nach Stuttgart (hiermit ein dickes Dankeschön an den netten Peugeot(!)fahrer – ja, mit dem Flieger wärs nicht schneller gewesen 🙂 ) Abfahrt bei schönstem Sonnenschein Samstag morgens von der Hahnweide. Mit dabei, Fred, S5, Thomas und S2.
Schon bei der Einfahrt in die Schweiz merkten wir, dass dieses Jahr ein bisschen anders werden würde als sonst. Soviel Schnee!! Die beiden Pässe Julier und Bernina waren zwar gut befahrbar, aber rechts und links der Straße türmten sich die Schneemassen. Die Aussicht war einmalig beeindruckend. Allerdings war die spannende Frage, wie sich bei der weißen Landschaft irgendwo Thermik bilden sollte. Na das würden wir ja am nächsten Tag ausprobieren.
Essen und Unterkunft muss, wie in allen Berichten zuvor auch hier wieder lobend erwähnt werden – einfach ein Traum. Und Sorbetto di Braulio geht zum Schluss natürlich immer!
Der mäßigen Vorhersage zum Trotz starten wir so früh wie möglich nach dem obligatorischen Checkflug. Und das sollte sich bewähren. Unter der tiefen Basis kamen wir zügig Richtung Bormio voran und erreichten dort eine mehr weiß als schwarze Wand, die trotz Südwind erstmal nicht so recht tragen wollte. Aber die wunderbare Aussicht und der Blick zurück ins dunstige Tal Richtung Sondrio bestätigte uns dass wir alles richtig gemacht hatten. Die Schleier, die über die scharfen Zacken geblasen wurden, waren zwar wunderschön anzusehen, trugen uns aber nur mühsam über 3000m.
Dann aber ging alles ziemlich zügig, und über dem Foscagno Pass fielen wir mehr oder weniger in die erste Welle. Nette Züricher Lotsen ließen uns dann weiter Richtung Bernina auf FL 180 steigen. Wo man nur hinschaute Schnee und Eismassen und zwischen den Bergen tiefhängende Wolkendecke. Es war deutlich, runter war keine Option, und damit auch ein weiterer Streckenflug nicht besonders einladend, aber aus 5500m ist auch so der Aktionsradius nicht zu verachten und wir machten noch ein bisschen Sightseeing bis wir dann kurz vor Sonnenuntergang durch die trübe Suppe im Tal wieder den Weg nach Hause antreten mussten.
Die nächsten zwei Tage brachten dann weniger Flugglück, dafür umso mehr Regen und Schnee. Nur der Modellsegler durfte ein paar Runden drehen, ansonsten war die Therme von Bormio eine gute Alternative. Im Gegensatz zu einigen Wagemutigen ließ ich mein Handy aber in der Umkleide, sodass es keine Bildbeweise gibt, wie wir uns im dampfenden Blubberwasser mit Blick auf die Berge vom Nichtstun ausruhen – vielleicht ja auch ganz gut so…
Ohne Aussicht auf meteorologische Verbesserungen wurde die schwere Entscheidung gefällt es bei diesem einen Flugtag zu belassen und zurück zum Sonnenschein auf der Hahnweide zu fahren.
Danke Franz! war zwar diesmal kurz, aber nicht weniger grandios!
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