Ihr habt bestimmt schon sehnsüchtig auf den Bericht und die Bilder gewartet – aber im Sommer gibt’s so eine dichte Folge von schönen Erlebnissen, dass es auch Berichtsverzug geben kann.

Jedes Jahr das große Raten. Damit’s schwieriger wird haben wir mehr Stangen als nötig!
Wie jedes Jahr war der SCS 2017 wieder in St. Crépin – und diesmal nach längerer Zeit wieder mit Fangruppe. Die Fans sind Nichtpiloten, die mit uns urlauben wollen, weil’s in St. Crépin so toll ist. Wir haben immer das gleiche Emplacement, unter herrlichen Bäumen und nicht zu weit weg von der Keramikabteilung. Am ersten Tag fliegen die Erfahrenen nicht – dem Körper tut’s gut, wenn er sich akklimatisieren kann. Außerdem gibt’s viel zu tun: Das Küchenzelt will aufgebaut und eingerichtet werden, Verpflegung muß gekauft werden, am Flugplatz Grüß Gott sagen, bei Michelle anmelden und die neuen Flugbeschränkungen verinnerlichen.

Schön hier! Woki im Lieblingsflugzeug ASW28
Dann am ersten Flugtag nicht übertreiben – 5h reichen für’s erste. Der Plan ist: Prüfen, ob die Aufwinde noch an der gleichen Stelle sind wie im letzten Jahr und die herrliche Aussicht aus dem Cockpit geniesen. Beim ersten Flug bin ich zwischen den Wolken in einer leichten Welle über dem Varstal auf 4300m gekommen. Das ist so gut – da kann man sich ein Jahr lang darauf freuen!
Ein besonderes Highlight ist ein Flug mit Franz im Arcus M. Es geht weiter und schneller und höher, und für den Passagier total entspannt. Im Einsitzer muß ich immer kalkulieren, wie fliege ich zurück, wo sind die anderen, wer steigt besser als ich – mit Franz im Arcus fällt das alles weg und es bleibt zu schauen, staunen und versuchen die Eindrücke in Bilder zu bannen. Der Gänsegeier hat sich durch uns nicht stören lassen – nachdem er uns überstiegen hatte ist er abgedreht.

jetzt hat er uns überstiegen

Blick durchs Susatal nach Turin

Über Susa. Wo ist das andere Flugzeug?

Franz fliegt

St. Crépin

Queranflug auf die trente quatre

Das war ein schöner Tag für Franz und woki.
Parallel zum fliegen läuft das tägliche Prozedere: einkaufen und kochen. Wenn die Piloten ermattet und hungrig vom fliegen kommen, wird geschlemmt – zu spät am Tag, aber anderes geht’s halt nicht. Weil bei uns so gut gekocht wird, verdienen die Lokale in der Gegend wenig an uns. Dann die spannende Frage – wer spült. Ein paar von uns scheuen sich zu kochen – für 20 Leute ist das nicht ohne – und die spülen dann freiwillig. Es findet sich also immer schnell einer, der anfängt – und auch HelferInnen kriegt. Das Wichtigste ist ein guter Ablauf: Vorspülen, Hauptspülen, Endkontrolle….

Gewölbe in Romans, schwach gekrümmt
Neben dem Fliegen gibt’s noch andere Attraktionen: Märkte und Wanderungen. Ich bin wieder nach Romans gelaufen, vor 2 Jahren mit Laurent, diesmal alleine. In dem schönen Tal (so von Micha getauft, in Wirklichkeit heißt es Val des Freissinières, aber früher waren wir sehr kreativ und haben schneller eigenen Namen gegeben, als die richtigen zu lernen) steigt der Weg langsam und meistens mit gleichmäßiger Steigung auf 1765m. Das Dorf ist mit dem Auto nicht erreichbar. Nach einer Phase des Verfalls und einer 1. Wiederbelebung durch Hippies haben die Eigentümer die Hippies vertrieben und bauen die Häuser wieder auf. Die erste Besiedelung des Hochtals war eine Flucht: Die Bevölkerung wollte nichts mit Cäsar zu tun haben. Ein paar Häuser sind noch kaputt. Dort bewundere ich immer die Gewölbe – nur schwach gekrümmt und aus unbehauenen Steinen. In der Wirtschaft kriegt man feines Omelett aus dort gelegten Eiern und dort geernteten Kartoffeln.

Windenstart
Der Start in St. Crérin geht normal so: der Wind aus Süden beginnt 12:45, 13:15 sind die Franzosen fertig mit Essen und der Parchaval funktioniert aus der Winde oder einem kurzen F-Schlepp. Am 31. Juli war das anders. Der Wind hat nicht gestimmt und ein paar sind am Parchaval wieder abgesoffen. Patrick hat mich dann ohne Vorwarnung an den gegenüberliegenden Hang geschleppt. Holla, war das ruppig – aber hoch interessant und ich konnte Höhe gewinnen. Das war nicht ohne! Zum Glück waren wir nur zu dritt am Hang. In 1750 m habe ich dann die Talseite gewechselt und der Parchaval hat schönes Steigen geboten. Bei einem anderen Flug bin ich den Parcour entlang geflogen. Die Regel ist so: nur geradeaus fliegen – nicht kreisen. An der Montagne de Coupe war ich dann kurz über den weiteren Flugweg im Zweifel: soll ich noch bis zur Brücke? Nix da – die Brücke muß sein. Blöd war halt, dass ich am Rückweg kein gescheites Steigen mehr gefunden habe. Also Richtung Puimoisson fliegen und den Motor werfen. Blöd nur, dass er nur 5cm rauskam. Also normale Landung in Pui. Die Regeln dort für den Anflug – mit Meldungen im „Sektor 1 und 2“ – kannte ich nicht und bin eben ganz normal gelandet. Die Leute sind dort nett – ich bin dort jetzt schon 3 mal gestrandet und habe mich diesmal für den Rückschlepp entschieden. Übernachtet hatte ich dort schon 2 mal und durfte so den teuersten Schlepp meines Lebens hinter einer Morane erleben – 343€.
Jedes Jahr gibt’s zu Ehren von Michelle einen vom SCS veranstalteten Caipirinha Abend. Und jedes Jahr kauft der SCS die Supermärkte leer: alle Limetten und der richtige Rum müssen her. Das sind schöne Abende, bei denen man mit den Franzosen, Belgiern und Holländern gut ins Gespräch kommt.

Mont Blanc in Sicht – aber ich habe hier umgedreht.
In jedem Urlaub sind natürlich Mont Blanc und Matterhorn die Ziele der Träume. Oft ist’s so, dass Franz hinfliegt – und sonst keiner. Aber auf dem Weg dorthin ist das Gebirge herrlich, und auch die kleineren Runden ergeben zufriedene FliegerInnen.

Kathi, Christoph und Max bei der Wartung
Diesmal gab’s eine Besonderheit: Britta und Christoph reisten mit unserem Mose an. Und so wurde das Flugzeug ausgiebig als Segelflugzeug betrieben. Florian und Christoph zeigten, wie gut das geht: 3,5h am Parcour ohne Motor. Und noch eine Premiere gab’s: die erste 50h Kontrolle außerhalb der Hahnweide. Ich war ausgerüstet, da das schon vorher klar war.
Unser Transportwohnwagen – der Wohnwagen von Inki und Christoph ist in die Jahre gekommen und einige von uns trauen dem Wagen nichts mehr zu. Aber der Ersatz war schon geregelt. Im Winter sind Franz und Florian mit dem Mose in St. Crépin gewesen und haben damals von Bada einen Wohnwagen geschenkt bekommen. Wir haben dann die Polster und die Insektenleichen entsorgt und besitzen einen intakten und trockenen Hänger für unsere Küchenausstattung!
Jetzt waren wir also 2017 in St. Crépin, 2016 auch. Ratet mal, wo wir 2018 hingehen?!
Text und Fotos: woki, Jochen
- Jedes Jahr das große Raten. Damit’s schwieriger wird haben wir mehr Stangen als nötig!
- Wenn die Stangen montiert sind, ist der Rest einfach.
- Professionell!
- Kathi beschriftet – nächstes Jahr wird’s ein Kinderspiel.
- Cool, das Zelt steht
- Clara montiert das Regal
- Das Zelt steht – aber die Kühlschränke sind noch leer.
- La Roche de Rame – ein Gänsegeier unter uns.
- Jetzt ist der Geier über uns
- Farbspiele
- Susatal und Turin
- Über Susa. Wo ist das andere Flugzeug?
- Turin
- Entspannt geniesen
- Franz fliegt
- Wo ist das andere Flugzeug?
- Glacier Blanc
- Wir gleiten über den Wolken
- Nach Süden – bald kommt das Meer
- Immer noch Wolken mit Aufwind
- Entrevaux
- Antibes und Cannes
- zerklüftete Hügel im Streiflicht
- scharfer Grat
- Guillestre
- Mont Daupin
- am See ist die kleine Pizzeria
- Aérodrome de Mont-Dauphin – Saint-Crépin
- Saint-Crépin
- Base pour trente quatre
- Franz und Woki sind zufrieden
- Und gleich wieder arbeiten
- Markt in Valloise
- Werkszeug des Goldschmids
- Goldschmied Santiago aus Gap
- Ein Kleid zu wenig.
- Zwei Goldschmiede
- Freske am Eingang der Église Saint-Etienne
- Église Saint-Etienne
- Église Saint-Etienne
- Église Saint-Etienne
- Marc wird unterstützt von Vicky
- Marc tauscht die Sauerstoffflasche
- Kathi am Windenstart
- Patrick in der IM
- Kathi startet
- Kathi
- Franz und Matthias
- Der Papa ist gelandet!
- Matthias
- Entspannen vor dem Essen
- Es gibt Aperitiv
- Entspannung nach dem Essen
- Essen macht müde
- Der Weg nach Romans
- Das war alles mal flüssig
- Blick zurück, unter dem Überhang ist der Weg
- Anemonen
- Das verfallene Haus in Romans
- Eingang, der Balkon ist in schlechtem Zustand
- Gewölbe, schwach gekrümmt
- Hier gedeihen die Zutaten zum Omelett
- Hochtal
- Weg zum Col des Freissnières 4h
- kleine Stachelbeeren
- Vogelbeeren im Wind
- Christoph zeigt die Zubereitung des Caipirinha
- Bada
- Zubereitung
- Patrick hilft uns bei der Wartung
- Kathi, Christoph und Max bei der Arbeit
- Unser erster Werkstattflug im Gebirge
- Tipsy Nipper aus Aspres
- an den Gräten über Barcelonette
- Galibier
- Ceillac, hinten im Tal
- noch 40km bis zum Mont Blanc – aber nicht mehr für mich
- Gran Paradiso
- hinter Tete du Peyron
- hinter Tete du Peyron, unter dem Winglet auf der Schattenseite ist das Adlernest
- die anderen sind oft furchtbar tief
- die Wege führen oft zu einem See
- Schneefelder am Tete d‘ Amont
- woki nach dem Flug
Comments are closed