Summary. We had a brilliant flight from Hahnweide to Samedan – using a perfect fitting weather window with the Grob G109B. When the day is short, you have to start early!

Plan A war: Franz und Thomas fliegen mit dem Motorsegler nach Rom. Aber das Wetter hat für die Strecke nicht gepasst und Thomas hatte keine Zeit mehr. Plan B war so: Franz und Peter fliegen nach Samedan. Plan C wurde es dann, weil ich zum Glück keine Magenverstimmung hatte.

Für Samedan braucht man ein Zertifikat für die Benutzung des Flugplatzes. Der Platz ist mit 1707m der höchste Flugplatz in Europa und anspruchsvoll für die Pilotin, den Pilot und die Maschine, besonderes wenn es nicht nur hoch sondern auch heiß ist – hot and high reduziert die Leistung der Verbrennungsmotoren. Es gibt deshalb eine Einweisungspflicht – per Internet gibt’s ein Briefing, anschließend muss der Test bestanden werden. Höher als Samedan sind nur noch die Altiports – und da braucht es dann aber eine Einweisung mit Lehrer. Der Flugplatz Alpe d’Huez ist 1840m hoch, Courchevel liegt auf einer Höhe von 2007m. Wobei beim Altiport der Start das unkritische Manöver ist, es geht ja bergab. Anders in Samedan: da muss das Flugzeug genügend Startleistung bieten.

Franz hatte die Flugpläne für Hin und Rückflug am Tag zuvor aufgegeben. Nach dem bewährten Startprozedere mit 15 Propellerdrehungen von Hand lief der Motor gerade so an. Die Batterie war nicht kräftig – der letzte Flug lag 2 Wochen zurück. Weil wir vor der voraus berechneten Startzeit nach Flugplan schon fertig waren hat Franz den Start telefonisch vorverlegt auf 9:50 LT.

Mit der kalten Luft hatte wir sehr gute Motorleistung und sind über die herrlich überzuckerte Landschaft beflogen. Der Schnee war erst ein paar Stunden alt und deshalb noch reinweiß. Viel Schnee gab’s auf der Alb nicht, so dass manchmal noch das Gras durchschimmerte. Sehr schmuck!

Die Sicht war ziemlich gut und wir sahen die Alpen schon aus 100km Entfernung. Kurz vor dem Bodensee sind wir auf FIS Zürich gewechselt und Franz durfte Hohenems, Scesaplana, Bernina melden. Die Alpen waren komplett in weißen Gewändern und die Nordhänge gaben uns Aufwind. An der Bernina hatten die Gipfel Schneefahnen – wunderschön! Und wir hatten großen Überblick – aus 4200m im Hangaufwind gewonnen!

Für die Landung musste die schöne Höhe runter gebremst werden. Franz hat die Klappen leicht gezogen und das Gas etwas stehen lassen, damit der Motor nicht zu sehr auskühlt. Mit Linksplatzrunde sind wir auf der 21 gelandet.

Am Boden kümmerten sich 2 Einweiser um unsere korrekte Parkposition, abseits der stärkeren Motormaschinen. Ganz wichtig: die Sicherheitswesten. Hatten wir natürlich dabei, Thomas hatte uns am Freitag in der Werkstatt noch daran erinnert.

Flugzeit war 2:07, Landung 11:57 LT rechtzeitig zum Mittagessen. Als wir unser Essen in der netten Selbstbedienungskantine auf dem Tisch hatten sind 24 Bergretter eingetrudelt. Das war ein interessantes Stimmengewirr aus Schwyzerdütsch und italienisch. Und zum Glück hatten wir die vollen Teller schon vor uns! Man kann in der Kantine im Freien sitzen oder innen – immer mit Blick aufs Vorfeld.

Das Schauspiel ging auch wie bestellt los – eine Cessan 680A Citation Latidude von der Fluggesellschaft NetJets ist gelandet und wurde vor unserem Fenster geparkt. Die Passagiere kommen aber eher nicht wegen Samedan hier her sondern wegen St. Moritz. Und wir erwarteten, dass die Pelze aussteigen würden. Irgendjemand hatte auch schon den roten Teppich vor die Flugzeugtreppe gelegt. Unsere Sicht zum Spektakel war leider schlecht, der Ausstieg war auf der uns abgewandten Seite des Flugzeugs. Aber es kamen auch keine Pelze, nur Bedienstete mit Gepäck. Vielleicht war ja die Aufgabe, die Leute nach der Kur abzuholen.

Franz hat den Flugplan wieder telefonisch vorverlegt und wir waren 13:34 LT in der Luft. Schon kurz nach unserer Landung in Samedan ist von Westen die angekündigte hohe Bewölkung aufgezogen und hat die Sonne verdeckt, so dass es keine glitzernden Schneefelder mehr gab. Vor dem Silvaplanersee sind wir nach Norden ins Ova dal Vallun (kleiner Bach vom Julierpass nach Silvaplana) abgebogen und über den Julier geflogen. Ohne Steigkreis, dank Hangaufwinden. Der Kurs war gleich wie beim Hinflug und FIS wollte wieder Meldung bei Scesaplana, Hohenems, Friedrichshafen um uns dann an FIS Frankfurt zu geben. Dort wurden wir von einer freundlichen Kontrollerin schon erwartet.

Ab der Scesaplana ist man praktisch aus dem Gebirge schon wieer draussen – bei Motorausfall könnte man bei den Flugplätzen wählen. Gut von FIS begleitet und mit wenig anderen Flugzeugen in der Luft sind wir gemütlich – der Mose ist bei 1650 U/min ein Flüsterflugzeug – nach Norden gebummelt und haben die Landschaft unter uns genossen.

Bei dem ganzen Ausflug haben wir 45Liter Sprit verbraucht – günstiger pro Stunde fliegt nur noch ein B-Falke. Wie geht das? Nach dem Start in Samedan sind wir über den Julierpass geflogen – Passhöhe ist 2284 – wir waren 2500m hoch. Und ab dem Pass muss man auf der Route nicht weiter steigen. Also hat man nach Norden 2000 Höhenmeter zum abgleiten, das gibt mit der G109B 56km, dann sind’s von den 240km Gesamtstrecke noch 180km für den Flug mit Motor. Bei 120km/h und 1650 U/min verbraucht der Motor 7L/h. Die 180km dauern 1,5h, also 10,5L. Da staunt Ihr, oddr? Oddr schreib ich, weil wir ja in der Schweiz waren! Die Verbrauchswerte sind aus dem Flughandbuch der G109B, sie können im Vereinsflieger beim SCS nachgelesen werden. Die Berechnung ist überschlägig.

Gisbert ist vor etwa 40 Jahren mit mir und unserem B-Falken D-KATB zum Piz Buin geflogen. Der Stamo – aus einem Käfermotor – hat 1500ccm und nach Prospekt 45PS – aber bei einer Drehzahl, die der Motor im Falken nie erreicht. Wir hatten damals vielleicht 42PS. Nach der Landung in Kempten hatten wir noch 5L Sprit, es gingen nur 30L in den Tank. Aber 5L reicht für mehr als 30min Reserveflugzeit. Ging auch!

Wetteranalyse von Franz. Unser Plan mit dem Wetter ging perfekt auf: Das kurze Wetterfenster mit dem Zwischenhoch war genau so, wie bereits 2 Tage zuvor vorhergesagt. Über den Zentralalpen wolkenlos bis zum Mittag, und ab 13 Uhr Aufzug von zwar harmloser hoher Schichtbewölkung, aber eben das Flugerlebnis etwas eintrübend. Unser Timing war perfekt mit gemütlicher Startzeit und bei wolkenlosem Himmel im strahlenden Sonnenschein und phantastischen Fernsichten haben wir die Bernina erreicht. Schon während des Mittagessens zogen dann die ersten hohen Wölkchen auf. Im Winter sind solche Wetterlagen selten. Hochdruckwetterlagen sind zwar in den Alpen meist schön, aber der Weg dorthin führt meistens über weit ausgedehnte Nebelgebiete. Wir hatten keinerlei Nebel.
Noch ein Satz zum Wind: Wir hatten ja kräftigen Westwind und ich war ja etwas besorgt wegen möglicher Turbulenzen über den Bergen. Aber weil die Strömung wohl weitestgehend laminar war und wir hoch genug über den Gipfeln flogen war es herrlich ruhig. Ungewohnt war der Vorhaltewinkel von 30 Grad, da hilft das GPS enorm, sonst wäre man wohl geneigt sich in einer „Hundekurve“ dem Ziel zu nähern, wenn man nur terrestrisch navigieren würde. Es sieht halt komisch aus, wenn die Teck schon von weitem in Sicht ist, aber unsere drei Nasen zum Flughafen Stuttgart zeigen.

Die G109B bietet ganz schön viel! Es war für uns der perfekte Tag. Thomas und Peter hätte es auch gefallen. Und wenn der Tag kurz ist, muss man früh anfangen!

Versteckt sind wie schon oft 2 Flugplatzrätsel. Aber diesmal ganz einfach. Zusätzlich: Wer findet den Hubschrauber?

Hinweis zur Bibliothek St. Moritz: Bilddatenbank Bibliothek St. Moritz Hier gibt’s tolle Fotos von Flugzeugen auf Gletschern und dem zugefrorenen Moritzersee.

Text und Bilder: Franz und woki

Bald nach dem Start: das Museumsdorf Beuren mit frischem Puderzucker
Burg Neuffen, Stadt Neuffen und Jusi
Kloster Zwiefalten
Das ist der kleine Rest des riesigen Wolkendecke über der Donau von vor 2 Wochen.
Boden-Airport Friedrichshafen, der südlichste Verkehrsflughafen Deutschlands !
Rheinmündung und Bregenz
Rätsel 1: Wie heißt der Flugplatz?
Rheintal und Säntis
Landquart Tal, Bildmitte Klosters Dorf
Skigebiet Arosa – aber ohne Gewähr !
Die Lifte laufen noch nicht.
Unter uns das Engadin mit dem Flugplatz Samedan. Vor der Landung besichtigen wir die Bernina.
Seht Ihr die beiden Seitenmoränen? Die hat der Gletscher früher mal hingeschoben. Jetzt ist er fast weg.
Von links: Moritzersee und St. Moritz, Celerina, Samedan
St. Moritz mit Moritzersee
Muottas Muragl
Im Queranflug für die 21
Schweizer Zweckbauten: Die Kantine ist in den Containern untergebracht.
Ankunft in korrektem Anzug
Lenitcularis von der Katine aus zu sehen – aber für uns ist’s zu spät, dorthin zu fliegen.
Die Bristell startet vor uns – ein fesches Flugzeug. Unser Mose verbraucht bei gleicher Geschwindigkeit weniger Sprit.
Abflug Richtung W, vor uns Samedan.
Neben dem Riesenrummel in St. Moritz gibt’s noch traditionellen Almbetrieb.
Corviglia, Skisport über St. Moritz
Vor dem Silvaplanersee am linken Bildrand geht’s rechts ab zum Julierpass.
Ohne Kreis zum Julier hoch. Im Norden Piz Plata.
Die Passhöhe des Juliers haben wir schon gewonnen – an der Flächenspitze das Dorf Surses.
Bergbahn Lenzerheide Scharmoin
Wir fliegen nach N und blicken zurück – es gibt Schneefahnen und das nächste Wetter zeiht auf.
Flugplatzrätsel 2
Rheinmündung, rechts davon ist der Hafen von Hard. Dort liegen 2 Oldtimerschiffe:
Jugendstil-Dampfschiff Hohentwiel und Art déco -Motorschiff Oesterreich
Die Zerstückelung der Äcker durch das baden württembergische Erbrecht zeigt uns herrliche Muster.
Lautertal
Heute früh war’s noch mehr Schnee.

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