Es war wieder ein bombastisches Fest auf der Hahnweide!

In diesem Bericht geht’s jetzt um die Oldtimer mit Motor. Größtes Gerät war der Transporthubschrauber CH53 der Bundeswehr. Er wurde dieses Jahr 53 Jahre alt, wurde dafür neu lackiert und darf jetzt Werbung für die Bundeswehr fliegen.

Die Reihenfolge der Flugzeuge ist zeitlich wie fotografiert – aber zusätzlich gruppiert. Es ist nur ein kleiner Teil der Flugzeuge, die die Hahnweide besucht hatten.

It was another fantastic festival at Hahnweide! This report focuses on the vintage aircraft with engines. The largest aircraft was the Bundeswehr’s CH53 transport helicopter. It turned 53 this year, received a new paint job, and is now allowed to fly advertisements for the Bundeswehr. The aircraft are listed chronologically as photographed – but additionally grouped. This is only a small selection of the aircraft that visited Hahnweide.

Bilder: Tony, woki Text: woki

Flugzeugdaten: Programmheft und homepage der Fliegergruppe Wolf Hirth e.V. https://wolf-hirth.de/OTT25_123456/teilnehmer.html , Wikipedia, Das AIRPOWER24-Programm der Flying Bulls

siehe auch OTT 2019: https://sportfliegerclub-stuttgart.de/wp-admin/post.php?post=7253&action=edit

Es geht los mit dem Hubschrauber CH53 – er ist schon am Donnerstag angeflogen gekommen, gelandet und dann an seinen Präsentationsplatz geschleppt worden.

Sikorsky CH53 im Anflug
53 Jahre alt – die Piloten sprechen vom „Bus“.
Sikorsky CH-53, Transporthubschrauber mit 2 Turbinen, Erstflug 1964
Der zweite CH53 kam am Samstag – hat Demorunden geflogen und ist wieder abgezischt.
Lackierung Standard. Heckklappe öffnen gibt gute Sicht nach achtern!

Jetzt kommt das erste Verkehrsflugzeug. Es ist ein Nachbau der Junkers F13 von Dieter Morszeck, entstanden 2016 mit Pratt & Whitney R-985, 450 PS. Die erste F13 flog 1919 – und hatte einen BMW IIIa mit 185 PS. Die Piloten brauchen noch den Kontakt zum Element Luft, die 4 Passagiere sitzen trocken und nicht so kalt wie die Piloten.

Das nächste Verkehrsflugzeug ist die Lockheed Electra Modell 12, mit 2 x Pratt & Whitney R-985. Erstflug 1936. Es ist für 6 Passagiere und 2 Piloten. Das Modell war in doppelter Ausführung beim OTT.

Ganz ähnlich gestaltet ist die Beech 18, mit 2 x Pratt & Whitney R-985. Sie ist auch für 6 Passagiere und 2 Piloten. Erstflug 1937. Bilderfolge: rechter Motor läuft schon, der linke speit Feuer – um dann zu laufen.

Bisher haben alle gezeigten Verkehrsflugzeuge den gleichen Motor: Pratt & Whitney 985.

Wir kommen zum Sanitätsflugzeug aus Dänemark: SAI Kramme und Zeuthen KZ IV mit 2 x Gipsy Major 4 Zylinder Motoren à 130 PS, Erstflug 1944  

SAI ist der dänische Hersteller Skandinavisk Aero Industri. Viggo Kramme ist der Konstrukteur, Karl Gustav Zeuthen der Besitzer der Firma.

Jetzt kommen die jüngeren Zweimotorigen:

Aero 145 Super mit 2x Walter Minor je 145 PS Erstflug 1959

Do 28 D-2 Skyservant mit 2 x Lycoming-Motoren des Typs IGSO-540-A1E à 385 PS. Erstflug 1959

Cessna (Reims) FTB337G Super Skymaster mit 2 x Lycoming TSIO-360-C à 225 PS. Baujahr 1973

Wir lassen jetzt einen Motor weg, nehmen zum Ausgleich einen Flügel dazu und sehen die einmotorigen Doppeldecker.

Beech Staggerwing mit Jacobs R755 mit 300PS, Baujahr 1938

Beech Staggerwing mit Pratt & Whitney R-985 mit 450 PS, Baujahr 1943 985 steht für 985 Kubikzoll = 16L Hubraum

Vater + Sohn Eigenbau: Doppeldecker „Vintage Hatz“, Rotec 9-Zyl. Sternmotor aus Australien mit 150 PS

Bücker Bu.131B Jungmann, Baujahr: 1937, 1971 umgebaut auf LYCOMING IO-320-E2A mit 150PS – so ein Umbau war in den 70ern üblich

3 mal Stampe SV-4B mit Gipsy Major 10 MK 1 und 145 PS, Baujahr 1953

2 mal Bücker Bu.133C Jungmeister mit Siemens SH 14a und 160PS, Baujahre 1937 und 1940

Jetzt geht’s weiter mit dieser Gruppe: 1 Motor und 1 Tragfläche.

Messerschmitt Me 108 B-1 Taifun mit Argus As 10C mit 240PS, Baujahr: 1940, Erstflug1934
Die Feinheiten: Einziehfahrwerk, automatische Vorflügel und Landeklappen, Reise 250km/h, Flügel können angeklappt werden.
Spartan 7W Executive mit Pratt & Withney R985 und 450 PS, Baujahr 1937
Herrlich das umschwenkbare Steuerhorn!
Beech P35 Bonanza V-Tail mit Continental IO-470 und 260 PS, Baujahr 1963 Die Bonanza ist das Nachfolgemodell der Staggerwing bei Beech – hatte ihren Erstflug 1945 – und wird immer noch gebaut!
Beech G35 Bonanza mit Continental E225-8 mit 225 PS, Baujahr 1956
Ryan Navion H Rangemaster mit Continental IO-520B und 285 PS, Baujahr 1970, ähnlich Bonanza

Klemm 35D mit Hirth HM504 und 105 PS, Baujahr 1941, Erstflug 1935
Piper J-3C-65 Cub, Continental C90 mit 90PS
Sportavia Fournier RF-4D mit Rectimo 38PS. Die Basis des Rectimo ist ein VW 1200ccm. Baujahr 1968 Die RF-4 ist kunstflugtauglich.
Bölkow Bo 209 Monsun 160RV, Lycoming IO-320, 150 PS, Bj. 1971
Piper PA-18-150 Super Cub, Lycoming O-320, 150 PS, Baujahr 1960
Fairey Tipsy Belfair mit 1938 Walter Mikron 2, 60 PS (on a good day), Baujahr 1948
SAI Kramme und Zeuthen KZ-VII Laerke mit Continental C-145 und 145 PS, Baujahr 1947
SAI KZ-III U-2 mit Cirrus Minor II und 100 PS, Baujahr 1946
Auster Beagle A61 Terrier mit de Havilland Gipsy Major 10 und 145 PS, Baujahr 1951
Fairchild 24 R-46 mit Ranger 440 6 Zylinder und 200PS, Baujahr 1946
Stinson (Vultee) V-77 Reliant mit Lycoming R680 und 300 PS (eher 285 PS), Baujahr 1944
Vans RV-4 mit Lycoming O320 mit 180 PS, Eigenbau 1998, Erstflug 1979, 320 km/h bei 75% Leistung

Jetzt kommen wir zu älteren Modellen. Zuerst die berühmte Bleriot XI von Michael Carlson mit einem Umlaufmotor Gnome Omega mit 50 PS, Baujahr 1918. Umlaufmotor heißt: Die Kurbelwelle ist am Brandspant festgeschraubt, der Motor dreht sich mit dem am Motorgehäuse festgeschraubten Propeller. Damit wird die Kühlung der Zylinder besser. Nachteile gibt’s aber auch: Das Trägheitsmoment des drehenden Motors ist mächtig.

Der Kanal-Überquerer Louis Bleriot hatte 1909 einen 3-Zylinder-Anzani-Motor mit 25 PS.

Michael und sein Team zerlegen das Flugzeug – es darf im Hänger zurück nach Schweden.

Wie schon 2019 war Tony Ryan mit der Pietenpol Aircamper auf der Hahnweide. Tony hatte Pech beim Rückflug am Montag – mitten über Frankreich ist ihm der Motor stehen geblieben. Er konnte aber auf einem schönen Stoppelfeld landen und war guten Mutes: Er will wieder kommen! Inzwischen hat er das Problem auch gefunden: Am Kraftstoffhahn hatte sich eine Verschraubung gelöst. In der Position „Ein“ musste man ihn nur leicht bewegen, und schon wurde der Kraftstoff abgestellt. Der Motor ist ein Continental, obwohl Rolls Royce auf den Zylinderkopfdeckeln steht: Continental 0-200 built under licence by Rolls Royce in Derby

Landung mit stehendem Motor in Frankreich bei Epinal – aber nicht auf dem Flugplatz.

Der Bereich Benzinhahn mit Betätigung wird neu gestaltet. Tony’s Bruder bei der Arbeit.

Jetzt kommen die Flugzeuge, die früher beim Militär verwendet wurden. Zuerst die kleineren.

Trainer: Dewoitine D26 mit Hispano Suiza 9QA und 350 PS, Baujahr 1931, Erstflug 1929

North American T-6G Harvard II mit Pratt and Whitney R-1340-61 und 800 PS, Baujahr 1941, Erstflug 1938
Das Modell sollte ein Jagdflugzeug weiter entwickelt werden. Der Motor ist leistungsgesteigert und die Flächen um 2m gekürzt – gegenüber der ursprünglichen T6.
North American T-6J Texan (CCF) mit Pratt & Whitney Wasp R-1430 PC-1 und 600 PS, Baujahr 1953
In den Randwirbeln an der Propellerspitzen treten sehr hohe Geschwindigkeiten und Unterdrücke auf. Die Luft verliert mit zunehmendem Druckabfall das Vermögen, Feuchtigkeit zu binden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt es dann zum Ausfall von Wassernebel (Erklärung von Martin Konermann).
Trainingsflugzeug: Pilatus P2-06 mit Argus ASC 410-A2 und 465 PS, Baujahr 1950, Erstflug 1945
Der Argus As 410 war ein luftgekühlter hängender 60°-Zwölfzylinder V-Motor – also die Kurbelwelle ist oben und die Zylinder hängen als V schräg nach unten.

Den Abschluss bildet das Schwermetall – die Jagdflugzeuge. Zu erst kommt die Arbeit: Die Monteure schrauben aus jedem Zylinder eine der beiden Zündkerzen raus und begutachten sie. Dann wird noch Öl weg geputzt. Für einen Mosewart wie mich sieht das nach viel Öl aus, aber der Motor DB 601 hat ja auch 34L Hubraum.

Der Pilot Charly Brown und ein Mechaniker.
Vickers Supermarine Spitfire LF. IXb, Rolls Royce Merlin 66 mit 1650 PS
Ein Nachbau der Focke-Wulf FW190A-2M mit ASH82T und 1900 PS, Baujahr: 2013
Klaus Plasa startet den mit Lizenz in China gebauten russischen 14 Zylinder Doppelsternmotor
Mit 500L Sprit kann er 1,5h + Reserve fliegen.
Es braucht nur 19 starke Leute von der Hahnweide – die Corsair wurde auf die Anlassposition geschoben.
Vought F4U-5 Corsair mit Pratt & Whitney R-2800-CB3, 18 Zylinder Doppelstern, 2000 PS, Baujahr 1950
Die Corsair kann ihre Flächen hochklappen, damit auf einem Flugzeugträger unter Deck mehr Flugzeuge geparkt werden können.
von links: North American T-28D Nomad, Lockheed P38, P51 Mustang
North American T-28D Nomad (Trojan) mit Curtis Wright R-1830 und 1425 PS, Baujahr 1949
North American P-51D Mustang, Rolls Royce Merlin / Packard V-1650-7, 1490 PS, Baujahr 1944
Ein Pilot der Flying Bulls – Eric Goujon – meine ich jedenfalls.
Lockheed P-38L Lightning, 2 × Allison V1710-111/113, 2 x 1600 PS Baujahr 1944

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