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Flugtage im Juni 2019

Unseren Schnuppertermin „Pilot für einen Tag“ im SCS mußten wir wetterbedingt verschieben (siehe Bericht vom 9. Juni auf der homepage) – und am neuen Termin konnten nicht alle Interessierten teilnehmen. Deshalb haben wir einen 2ten Flugtag ermöglicht. Diesmal war zusätzlich zu den modernen Doppelsitzern die Slingsby T21B, Bj. 1948, am Start.

Es war der erste Slingsbyflug für Martin und mich in diesem Jahr – und es war herrlich! Wie jedesmal! Es ist der Logenplatz am Himmel! Die Schnupperer waren so begeistert wie wir und konnten schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen – Flug mit modernem Flugzeug und im Vergleich dazu mit dem offenem Oldtimer. Wer’s noch nicht gehört hat: Die Slingsby T21B hat ein Alleinstellungsmerkmal: Sie ist das einzige offene Segelflugzeug, bei dem man nebeneinander sitzt!

Was war sonst noch los bei uns? Jochen hat mit Lehrer Stephan die letzten Schulungsflüge vor seinem Prüfungsflug mit dem Mose gemacht. Robin durfte mit Franz Seilrißübungen machen. Inzwischen ist Robin allein geflogen (siehe letzter Beitrag) und Jochen hat die Moseprüfung bestanden!

Eine Woche später war das Programm, Martin in der Gö1 in die Luft zu bringen. Dann hatte ich unerwartetes Glück. Walter hat mich zum Mitfliegen im Kranich des FMH-Clubs eingeladen! Die Eingangsprüfung ist: Schafft’s der Copilot ins Flugzeug? Die Flügelhinterkante ist ziemlich hoch – wenn die erklommen ist geht’s relativ einfach weiter. Die Sicht im Flugzeug nach oben ist super – der Rest ist vom hintern Sitz aus ziemlich eingeschränkt. Es ist bequem hinten drin im Kranich – also ein gemütlicher Genuß. Nach mir konnte Iris ihren ersten Flug im Kranich mit Walter machen – weil sie die Eingangsprüfung auch bestanden hat.

Ein paar Tage später hat mich Stephan zum Duo fliegen eingeladen. Der erste F-Schlepp hat nicht für einen längeren Flug gereicht. Es gibt aus Lärmschutzgründen eine Regel für Flugzeugschlepps: Wenn die Hahnweide keine Höhenfreigabe hat, darf nicht auf die Alb geschleppt werden. Weil wir nicht so hoch waren, konnte ich den gelben Felsen und den Breitenstein in Hangkantenhöhe und darunter geniesen. Das ist nicht zu verachten.
Beim 2ten Anlauf waren die Aufwinde dann freundlicher zu uns und wir sind gut bis zum Steinheimer Becken gekommen. Stephan wollte wieder zurück zur Hahnweide – und ich habe ihm die schönen Wolken von N bis O gezeigt. Also sind wir weitergeflogen bis Ellwangen und dann doch nach Westen. Es war nicht mehr prall – der Flugplatz Weipertshofen hat für uns nicht einladend ausgesehen – die Wolken Richtung SW dafür verlockend. Aber es ging dann trotzdem zügig zur Aussenlandewiese mit Senke bei Rosenberg. Nach der geglückten Aussenlandung hat der noch nicht wieder eingefahrene Mückenputzer gefehlt und später entdeckte ich noch, dass eine Fahrwerksklappe nicht mehr am Flugzeug war.

Kaum waren wir gelandet, kam der freundliche Jungbauer Patrick um Unsere Landewiese zu mähen. Er hat gleich seinen Vater Hubert hertelefoniert, damit der uns aus der Wiese zieht – wir waren für’s Mähen im Weg. Das Rausziehen hat auch gut geklappt und Hubert fragte uns, ob wir Teile verloren hätten – die machen das Mähwerk kaputt. Ich hatte schon zu Fuß gesucht – und nichts gefunden. Hmhm. Stephan hat ihn beruhigt – wir sind ja versichert. Zum Glück hat Thorsten – der Dritte mit Schlepper – alle unsere Teile vor dem Überfahren gefunden. Thorsten hat sich über das Trinkgeld gefreut – nötig wär’s nicht, meinte er. Aber wir waren schon sehr froh über die Fundstücke. Anstrengend ist dann nur noch, dass das Wetter besonders gut aussieht, wenn man bei den Kühen ist.

Gestärkt haben wir uns in der Bäckerei – eine Wirtschaft gibt’s in Rosenberg nicht. Unser Rückholer Christoph hat uns dank moderner Technik gefunden – das Flugzeug wurde eingeladen und dann gab’s gekühltes Landebier! Da ist’s uns richtig gut gegangen. Vor einigen Jahrzehnten bin ich mit der Ka6E bei Beuren außengelandet – ein junges Mädchen hat mir damals Most auf die Landewiese gebracht. Und hinterher ist die ganze Rückholmannschaft bei ihrer Familie zum Vesper eingeladen gewesen. Das war auch eine feine Aktion. Auf jeden Fall kriegt Christoph ein Extralob für die perfekte Rückholung! Die Fahrwerksklappe und der Mückenputzer sind inzwischen wieder am Flugzeug – alles ist wie vorher, bis auf die bleibenden Erinnerungen an die Flüge.

Text und Bilder: woki

Pilot für einen Tag – Werbung im SCS

Über unsere Homepage hatten wir zum Schnupperfliegen geladen. Das Motto war Pilot für einen Tag. Bei gutem Wetter fanden sich pünktlich um 9 Uhr zwanzig flugbegeisterte Interessenten bei uns auf der Hahnweide ein und wurden von zweiundzwanzig SCS’lerinnen und SCS’lern begrüßt. Unser Organisator Thomas hat die ganze Vorarbeit geleistet – Bewerber gewinnen, beim BWLV anmelden, das SCS-Team finden. Wir waren 22 vom SCS für 20 Piloten für einen Tag. Das ist eine gute Quote – so viel Mannschaft braucht es aber auch, wenn die Veranstaltung super sein soll.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Thomas gab’s Theorie. Franz erklärte, wie ein Flugzeug fliegt, wie gesteuert wird, was eine Platzrunde ist – eben Segelflug im Schnelldurchlauf. Fünf Paten kümmerten sich um jeweils vier Interessenten und betreuten sie den ganzen Tag. Sie beantworteten alles rund ums Fliegen und auch um unseren Verein.

Die Vereinsmitglieder des SCS bauten drei Doppelsitzer auf – die Piloten für einen Tag durften zuschauen und uns alles fragen.

Jeder bekam zwei Starts, zwei verschiedene Startarten, Windenstart war mit Duo Discus und DG500. Eigenstart gab’s mit dem privaten Hochleistungsdoppelsitzer Arcus. Eine tolle Gelegenheit, Hochleistungssegler (vergleichbar mit Porsche oder AMG bei den Autos) selbstständig vom Pilotensitz zu steuern. Die Interessenten waren für einen Tag echte Flugschüler, saßen vorne auf dem Pilotensitz und flogen mit unseren erfahrenen Fluglehrern. Weil sie alle von Thomas beim BWLV angemeldet worden waren konnten sie vorne sitzen – dort, wo eben der Pilot sitzt. Der Fluglehrer steuerte den Start, dann erlernten Piloten für einen Tag die Grundlagen zum Steuern eines Flugzeugs. Bei ein paar der jungen Leute war vor dem ersten Start deutlicher Respekt zu spüren vor dem, was jetzt dann gleich kommen würde. Nach der Aufregung des ersten Fluges war alles gewonnen – und das Genießen konnte beginnen.


Auf dem Arcus wurde jeweils etwa 30 Minuten geflogen, mit DG500 und Duo Discus an der Winde etwas weniger. Aber bei jedem Flug erfuhren die Interessenten, wie es sich anfühlt, ein Segelflugzeug selbst zu steuern. Die Aufregung war hoch, so dass die Jungflieger oft nicht gemerkt hatten, ob das Flugzeug etwa einen Aufwind in der Thermik oder am Hang erwischt hatte. Einige der Teilnehmer konnten aber schon nach kurzer Zeit selbständig kreisen und in der Thermik an Höhe gewinnen.


Überraschend war für die Erstflieger, dass ein Segelflugzeug hauptsächlich ohne Instrumente gesteuert wird, nur anhand des Horizontbildes und mit Gefühl, eben doch ganz anders als im PC-Simulator.
Auch die Winde konnte besichtigt und beim Schleppbetrieb beobachtet werden. Nach dem Vergnügen kam wieder Arbeit – aufräumen. Während beim Aufbauen noch zuschauen angesagt war ging es mit dem Waschen der Flugzeuge schon einen Schritt weiter.
Zum Ende haben wir gemeinsam vor der Halle gegrillt und den Tag gemütlich ausklingen lassen. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter! Zwei Tage zuvor sollte es schon am frühen Nachmittag regnen – wir konnten unsere Aktion vor dem leichten Niesel beenden.

Text: Franz, woki      Fotos: woki, Matthias, Hilmar

Einige interessieren sich ernsthaft für eine Segelflugausbildung beim SCS, für alle Beteiligten war es ein schöner Tag bei idealen Bedingungen auf der Hahnweide. Selbst wenn jemand nicht selbst fliegen lernen will, so kann er doch jetzt Einiges über unser schönes Hobby berichten und verbreiten: Der SCS hat gezeigt, dass er aus jungen und älteren Mitgliedern besteht, Männern und Frauen, neuen Mitgliedern, die gerade erst mit
ihrer Ausbildung begonnen haben und alten Hasen mit viel Erfahrung. Dass die Kosten niedriger als gedacht sind – und dass man uns die Begeisterung für unser Hobby ansehen kann! Dies zu vermitteln war dem SCS ein Hauptanliegen.