Matthias (Dezi) hat mich gefragt, was ich samstags vorhätte. Nach HDH fahren – wieso? Er wollte mich im Duo zu einem Überlandflug mitnehmen. Also habe ich zuhause den Termin auf Sonntag verschoben und Dezi zugesagt. Die Idee war, ins Gebirge zu fliegen. Der Plan hatte nur bis Samstag Bestand. Der neue Plan war: Grabenstetten – Feldberg – Michelstadt im Odenwald – Aalen – Grabenstetten.

Auf der HW war für die gute Wettervorhersage um halb zehn eigentlich wenig los. Wir sind schon als 2ter Segler um 10:30 gestartet – hinter der Husky. Ab Grabenstetten ging’s über die Alb zum ersten Wendepunkt Feldberg. Wir fanden gutes Steigen und zuverlässige Thermik. Vorbei am Titisee mit Blick zum Schluchsee – in der Ferne war auch der Bodensee im leichten Dunst zu sehen. Über der Alb waren wir noch ziemlich alleine in der Luft gewesen – im Schwarzwald rasten schon deutlich mehr Segelflugzeuge über die Kämme.

Der Weg zum Nordschwarzwald war spannend, die Thermik lief in die Breite und war unzuverlässiger als vorher. Aber wir hatten Hilfe durch kreisende Mitflieger – es waren ein paar ASW’s und eine JS3. Das Kraichgau hat es sehr gut mit uns gemeint. Wir sind flott in den Odenwald geglitten – den Neckar gesehen – und am Flugplatz Michelstadt gewendet. Dezi kennt den Odenwald in und auswendig. Er hat mir den Melibokus gezeigt und die Rennstrecke: an der westlichen Handkante werden die großen Jojos geflogen. Für die noch nicht Eingewiesenen: Jojo fliegen bedeutet hier: die Hangkante hin- und herflitzen bis es dunkelt – es braucht dazu Wind aus West.

Nächste Wende Aalen – breitlaufende Abschirmung erschwerte es, die richtige Route zu finden. Naja – es ging immer noch passabel – aber eben mit Kursabweichungen von 30°. Unten raus schien’s schwer – wir haben Aussengelandete auf den Äckern und Wiesen gesehen. Da gibt’s nur eins: oben bleiben.

Auf unserem Flug sahen wir viele neue Windräder – bei denen sich aber nix drehte!

Hoho – es waren erst die Masten gesetzt! Dezi hat sich vorbildlich in Schwäbisch Hall gemeldet und nach Springern gefragt. Wir wurden freundlich durchgewunken, da die Absetzmachine erst am starten war.

Über dem Flugplatz Aalen haben wir gewendet – es haben noch 500 Meter für den Endanflug gefehlt. Wenn ich da Dezi auf diesen und jenen tollen Ort oder Flugplatz hingewiesen habe hat er nicht zugehört – er war ganz auf die Thermik fokussiert. Das war gut so – querab Bartholomä hatten wir die Endanflughöhe und es folgte für Dezi der reine Genussflug über die Alb. Ich hatte schon ab dem Start den reinen Genussflug! Jetzt hatte Dezi auch Augen für das rekonstruierte neolithische Einfallstor bei Erkenbrechtsweiler.

Es war ein super Tag und die Aufgabe hat genau gepasst!

Details zum Flug:

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7985378

Text und Bilder: Dezi, woki

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