Der Ablauf ist jedes Jahr der gleiche: Im Spätherbst kommen die Flugzeuge in unsere Werkstatt nach Zazenhausen zur Wartung. Es wird geharzt, lackiert, geschmiert, und geputzt. Wenn die Flugzeuge fertig sind wird unsere Arbeit von unserem Bauprüfer Andreas bei der Jahresnachprüfung abgenommen. Das ist für die Flugzeuge wie der TÜV bei den Autos. Die Rettungsfallschirme werden im Schwarzwald geprüft – Peter bringt ein ganzes Auto voll mit den Schirmen dorthin. Nach der Prüfung werden die Schirme von Peter und Robert wieder gepackt. Dazwischen hatten wir noch die Wartung der Hilfsmotoren an unseren Segelflugzeugen erledigt – nach dem zugehörigen Wartungsprogramm. Für die Nichtflieger: Wir haben für alle Wartungsarbeiten Listen die mit Namen hinter jedem einzelnen Schritt abgezeichnet werden. Dieses vorgeschriebene Programm erzeugt Sicherheit für die Flüge.
Die Idee der Segelflugvereine ist, dass alle Arbeiten – auch die aufwendigen – von den Mitgliedern durchgeführt werden. Putzen geht noch ohne Zertifikat – aber wer an Flugzeugen, Motoren oder Schirmen montieren oder reparieren will, braucht einen Lehrgang mit bestandener Prüfung dafür. Durch diesen Trick ist Segelfliegen im Verein nicht teuer – erkundigt Euch!
Vor dem Flugbetrieb werden noch die Fahrzeuge geprüft. Die Winde, das Seilrückholfahrzeug und unseren Bus. Die Winde wird wie die Flugzeuge von einem Prüfer jährlich abgenommen – nur bei den kleinen Fahrzeugen sind wir ohne Prüfer unterwegs – wir dürfen damit aber natürlich nicht auf eine öffentliche Straße.
Ganz fertig sind wir noch nicht. Was fehlt noch? Der Flugsicherheitsabend. Da werden die Regeln für das Fliegen in direkter Nähe der Verkehrsflughäfen – bei uns Stuttgart – repetiert. Unser Ausbildungsleiter Franz macht das seit neuerem so: Den Vortrag darf nicht etwa ein alter Hase halten, sondern eine junge Pilotin oder ein junger Pilot. Franz passt auf und ergänzt bei Bedarf. Es gibt keine bessere Vorbereitung für ein Thema, als selbst einen Vortrag darüber zu halten. Übrigens: Die Pilotinnen werden gerade angeworben – ein paar können wir noch gut aufnehmen!
Wir sind bereit. Das Wetter passt und am ersten Tag werden hauptsächlich Überprüfungen absolviert. Die Regel beim SportfliegerClub Stuttgart ist: Der erste Start im Jahr an der Winde ist mit Fluglehrerin oder Fluglehrer. Wer will kann auch zur Übung einen Seilriss bestellen. Auf der Winde wird das Gas raus genommen und der Zug am Flugzeug ist unmittelbar weg. Der Mensch am Knüppel muß sofort reagieren – nachdrücken, ausklinken, den Flugweg entscheiden: gerade aus, schräg landen, Kurve und in Gegenrichtung landen oder verkürzte Platzrunde. Dieser Prozess muss viel schneller ablaufen, als ich es hinschreiben kann.
Und dann kommt der Genuss. Die Albkante, an der wir fliegen dürfen, ist für viele das schönste Mittelgebirge der Welt. Da hilft’s, wenn man nicht alle Mittelgebirge kennt. Aber schöner als Schwarzwald und Jura oder auch die Appalachen ist die Alb allemal.
Schaut Euch die Bilder an. In den Bildunterschriften sind noch viele Informationen zu den verschiedenen Gewerken nachzulesen.
Text: woki – Bilder: Georg, woki
Personenbeschreibungen in Bildern sind immer von links nach rechts.
Von links: Jan, Britta, Max, Herbie. Der Flügel – hier die Unterseite – wurde gewaschen, dann findet Herbie die Fehler im Lack – oder an der Spaltabdeckung.Gunter fettet die Lagerstellen für die Bolzen. Die Bolzen fixieren den linken am rechten Flügel.Unsere ASW28 hat einen Hilfsmotor. Martin reinigt die Dekompressionsventile.Testvorrichtung für eine neu gelernte Frage: Kommt zu beiden Vergasern gleich viel Kraftstoff?Die Aufzüge helfen – und trotzdem ist volle Konzentration nötig.Von links: Conny, Fred, RobertFlorian, Peter, Martin, Yoav, Elias, ConnyHilmar kocht Gaisburger Marsch, Gunter und Britta unterstützen.Wolfgang und Hilmar Heute ist das Fahrwerk dran: Jan, Franz, MaxDas Rad muss raus: Franz, Max, JanMartin und Nils, Yoav, Sebi, Elias, FlorianJochen poliert den Rumpf. Die Oberfläche muss so glatt sein, dass alle Luftmoleküle ausrutschen und uns nicht bremsen können.Sebi, Elias, NilsPeter packt einen Rettungsfallschirm.Flugsicherheitsabend – Franz ist unser Ausbildungsleiter. Die Teilnahme ist Pflicht!Jonas, Paul, Ricardo, MartinFlugsicherheitsabend mit Robert, Florian und Christian.Das SCS-Projekt: Neulackierung des Hängers. Christian entfernt mit Wasserstrahl die alte Werbefolie. Eine langwierige Arbeit.Quadratzentimeter für Quadratzentimeter: Elias und Yoav mit Heißluft und Spachtel.Die Folie hält hervorragend auf dem Blech – und soll jetzt aber runter!Franz bereitet die Kotflügel für die Lackierung vor.Max schleift.Die letzte Arbeit vor der Lackierung: Elias reinigt die Fläche mit Verdünnung .Das Heck ist schon fertig lackiert – Robert spiegelt sich im Lack. Franz hat wieder super lackiert.Die Lackiermannschaft: Max, Elias, Jan, Franz, Christian und Robert.Das Projekt Hänger lackieren ist erfolgreich beendet!
Und die Flugzeuge sind fertig für die Abnahme durch unseren Bauprüfer Andreas.
Jochen und Nils bringen eine neue Dichtung am Seitenruder an.Mit scharfem Blick und sensiblen Fingerspitzen streift Andreas über die Flugzeuge.Die Flügeldrehgruppe hat Pause: Franz und Paul.Messung des Ausschlags am Höhenruder.Prüfer Andreas und Werkstattleiter Florian begutachten die Montage des Höhenruders.Da ist noch was: Paul und Florian.Die Prüfung des Flugzeugs ist abgeschlossen – jetzt kommt noch die Dokumentation. Der fette Ordner gehört zur Lebenslaufakte des Flugzeugs.Der Hecktank des DuoDiscus fällt durch Inkontinenz auf. Nils bietet Jochen eine Stärkung an ……Robert baut nach der Prüfung den Discus wieder zusammen.
Jetzt sind wir endlich auf dem Flugplatz – Hahnweide bei Kirchheim / Teck.Und dürfen in die Luft!
Martin bereitet sich auf seinen Überprüfungsflug im Schulungsdoppelsitzer DG500 vor. Fred ist Fluglehrer.Die Startmannschaft am Flugzeug: Robert, Jan, Till. Nicht auf dem Foto: der Startleiter, der Windenfahrer, der Seilrückholer. Segelfliegen ist ein Sport für eine Gruppe.Der Schatten löst sich vom Flugzeug – es fliegt !Die Gabelweihe fliegt ohne unsere zahllosen Regeln. Sie muss auch den Unterschied zwischen Flugleiter und Betriebsleiter kennen. Sie fliegt einfach !Paul im Cockpit des Discus, Jan hilft beim Start.Martin mit der Slingsby T21B, einsitzig. Er braucht 3 Starts, bevor er einen Passagier mitnehmen darf.Ein schöner Flug und eine perfekte Landung – wie das Vögelchen im Hintergrund. Kann’s da noch eine Steigerung geben?Das gibt’s nicht oft: drei Frauen holen Martin zurück zum nächsten Start !Am Schleppseil der Nürtinger Winde. Der Startplatz für die Richtung 12. Dahinter ist die Querbahn 06/24 zu sehen.Private Haltergemeinschaft im SportfliegerClub Stuttgart e.V.: Martin und der Autor.Martin und Robert beim Start. Flugzeug mit Piloten 450 kg, das Seil 15 kg, die Winde hat 240 PS. Vergleicht das mal mit einem Sportwagen. Die Landebahn ist noch belegt. Aber bis wir unten sind, ist der Segler rausgerollt oder wir landen kürzer.Oliver ist mit seiner Mama geflogen. Es war ihr erster Segelflug und es hat ihr gefallen!Sonderfall: Weil der Hänger der DG500 noch nicht ganz fertig ist, räumen wir das Flugzeug ausnahmsweise in die BWLV-Halle.Fred mit Jan und dessen Flugbuch. Alle Ausbildungsschritte werden dokumentiert.Georg ist mit dem Ventus aus der Platzrunde der Hahnweide weggeflogen und hat gerade 5m/s integriertes Steigen. Das ist der Traum des Segelfliegens: Nach einem Windenschlepp allein mit der Kraft der thermischen Aufwinde weit fort zu fliegen! Und bei 5m/s geht’s hoch wie im Fahrstuhl!Der südlichste Punkt des Flugs: Kurz vor Lech in 3050 Metern.Flugplatzrätsel Jetzt ist volle Konzentration nötig: Die Batterie ist bald leer und die Höhe 1700m ist auch nicht mehr üppig. Es sind noch 53 km bis zur Hahnweide. Da muss noch der einen oder andere kleine Aufwind her.
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