Das Jahr 2021 begann so, wie das Jahr 2020 aufgehört hatte. Die Pandemie hatte uns nach wie vor fest im Griff und unser Fluglager in Sondrio, wo wir jedes Jahr im April die Gebirgsflugsaison eröffnen, musste auch dieses Jahr wieder Cornona bedingt annulliert werden. Die ganze Hoffnung ruhte darauf, dass sich bis Ende Mai die Situation verbessern würde und man wieder reisen konnte.

Südfrankreich steht bei mir jedes Jahr im Mai fest im Kalender und ich hoffte sehr, dass sich Reiselockerungen breit machen würden. Ich hatte Franz gefragt, was er davon halten würde in diesem Jahr mitzukommen, und er musste nicht lange überzeugt werden….

Wir vereinbarten in diesem Jahr dorthin zu fahren, wo es möglich war hinreisen zu können und wo das Wetter vielversprechend erschien. Neben Serres in den französischen Seealpen, hatten wir noch Niederöblarn im Auge und Ohlstadt in Bayern, sollten die Reisebeschränkungen nicht aufgehoben werden oder in den Zielorten Pandemie bedingt keine ausreichende Infrastruktur zu Verfügung stehen.

Es wurde Mitte Mai und endlich meldete sich auch der Flugplatz Serres wieder auf unsere Anfrage. Platz hatte es mehr als genug und eine Schleppmaschine war auch am bereit. Ganz alleine wären wir auch nicht, denn es wurde auch Erwin aus Fürstenfeldbruck erwartet, Robert aus Genf, sowie auch Marcel und Francis aus dem Elsaß waren am Platz – alte Bekannte.

Noch schauten wir auf das Wetter und Niederöblarn blieb eine Option. Dort waren Norbert Sommer und ein paar andere, die sich ebenfalls über etwas Gesellschaft freuen würden.


Das Reisen wurde wieder möglich jetzt musste noch das Wetter genau beobachtet werden. Wir warteten noch ab, bis das Wetter fliegbar wurde und mit ein paar Tagen Verspätung sind wir dann Richtung Serres in die französischen Seealpen aufgebrochen – in Österreich sah das Wetter nicht ganz so gut aus.

Endlich ging es los – die Vorfreude war riesengroß. Die Hänger auf der Hahnweide angehängt und ab Richtung Süden. Die ersten Stunden ging es noch durch strömenden Regen und erst ab dem südlichen Jura empfing uns die Sonne.

An der Raststelle Rose de la Broye machten wir eine Pause und genossen bei Cappuccino die Sonne auf der Terrasse und bekamen obendrein das Spektakel der tief überfliegenden F 18 Jäger der Schweizer Luftwaffe geboten, die fleißig Ihre Platzrunden am nahen Stützpunkt trainierten.

Am frühen Abend waren wir dann endlich in Südfrankreich angekommen und für Franz war es das erste Mal auf dem wunderschönen Flugplatz in Serres. Als wir die Hänger parkten, landete gerade Robert mit seiner ASG 29 nach, wie üblich, spektakulärem Überflug und die ASH 25 von Marcel und Francis.

Normalerweise ist um dies Jahreszeit schon alles voll mit Hängern und Flugzeugen – diesmal erschien der Flugplatz total verwaist – alles leer , nur eine handvoll Flieger.

Wir bezogen unser schönes Chalet direkt am Flugfeld und freuten uns, das wir nun da waren und es morgen losgehen sollte. In der Nacht kam Erwin noch an und wir trafen uns um kurz nach zehn zum morgendlichen Briefing mit Klaus Ohlmann. Wie immer gut gelaunt studierte Klaus mit uns die Möglichkeiten für den Tag und machte Einschätzungen für die jeweiligen Routen. Das Wetter sah jetzt nicht wirklich sehr vielversprechend aus, aber wir sahen, wie sich zuhause bombastisches Streckenflugwetter abzeichnete . Oh jeh – sind wir dem guten Wetter jetzt davon gefahren, das darf doch nicht wahr sein ! Aber es kam alles ganz anders – wir durften wunderschöne Flüge erleben mit atemberaubenden Ausblicken auf die schönsten Massive der Alpen und gerade weil das Wetter nicht so gut war, bewegten wir uns nicht immer auf den gewohnten Standartrouten und haben dabei viel Neues erlebt.

Unser Chalet auf dem Flugplatz Serres

Gleich am ersten Tag ging es Richtung Norden, vorbei am Apotres und am Pic de Bure querten wir das Ecrin auf der Direttissima. Die Wolken hingen noch tief und so schlängelten wir uns um die Felsen. Spätestens jetzt wußten wir, warum wir hier waren!Diese Eindrücke in den noch tief verschneiten Alpen mit dem Segelflugzeug zu fliegen, sind einfach atemberaubend. Briacon östlich liegen gelassen, flogen wir schnurstracks an Bardoneccia vorbei über das Modane Tal in Richtung Aosta. Das Ziel sollte heute das Matterhorn sein, und wir wollten soweit fliegen, wie es ging. Schon bald erkannten wir aber, dass der Weg nach Aosta schwer werden würde. Das Überqueren des Passes östlich des Col de Iseran gelang uns nicht. Wir kamen sehr tief im Arc Tal und versuchten es mit zwei Anläufen, aber es gab heute kein Durchkommen – wie schade, kannte ich diese Route ja noch nicht und hätte zu gerne mit Franz diesen Weg erkundet. Er kennt sich hier aus wie in seiner Westentasche. Es blieb uns nichts anders übrig als umzudrehen. Schnell war ein neuer Plan gefasst und wir wollten Richtung Westen: Vorbei am Skigebiet von Val Thorens ging es Richtung Albertville und weiter über Chambery und den Lac du Bourget in den den südlichen französischen Jura. Nach einer langen Gleitstrecke kamen wir tief am Grand Colombier an und mussten erst mal Höhe tanken. Der Luftraum hier ist etwas tricky und viel Luft an den Deckel von Genf hat man nicht. Nach kurzem Überlegen entschlossen wir uns an dieser Stelle umzudrehen. Das Erkunden dieser Gegend sollte auch einem weiteren Vorhaben dienen – einem Flug von der Hahnweide aus nach Südfrankreich. Im vorigen Jahr war ich bereits mit Franz von der Hahnweide aus ins Jura geflogen und Franz hatte schon einige Flüge ins Jura unternommen – aber der südliche Part fehlte noch und so war es interessant und reizvoll.

Neuland war auch der Rückflug über die Chartreuse – der Gebirgszug zwischen Chambery und Grenoble. Nach einiger Bastelei an der Mont Grelle, wo wir uns die Hangkante mit zahlreichen Paraglidern teilten, gelang uns er Sprung in die Chartreuse und das Durchqueren sollte heute problemlos sein. Wie beherzigten den Ratschlag von Klaus und machten an der nord-östlichen Kante des Chamchaude ausreichende Höhe, um das Talbecken von Grenoble sicher zu überfliegen, um dann am Vercors Anschluß zu bekommen. Das lief dann auch wie geschmiert und so sind wir ohne einen einzigen Kreis von Grenoble über den Vercors bis zurück nach Serres geflogen. Was für ein Tag !

Der nächste Tag war wettertechnisch sehr ernüchternd. Der Norden war zu und so entschlossen wir uns mal den Westen auszuprobieren. Der Plan war schnell gefasst und wir wollten das Rhonetal Richtung Zentralmassiv überqueren. Wir flogen Richtung Aubenasson und konnten auf der anderen Seite des Rhonetals im Zentralmassiv auch schöne Quellungen sehen.

Entlang der großen „Badewanne“ südlich von Aubenasson flogen wir dann in total toter Luft über das Rhonetal. Das Vario zuckte nicht ein einziges Mal und der monotone Varioton unterstrich dies eindeutig. Wir mussten dann einsehen, das die Quellungen auf der anderen Seite des Tals heute für uns nicht zu erreichen waren und entschieden uns umzudrehen. An der imposanten Glandasse am südliche Vercors vorbei, flogen wir über das Vogelschutzgebiet an die östliche Kante des Vercors Richtung Grenoble. Auf halbem Weg war aber auch hier Schluß und wir drehten um, um Richtung Süden unser Glück zu versuchen. Der Mont Ventoux zeigte sich uns in seiner ganzen kargen Schönheit. Der berühmte Berg, den viele von der Tour des France kennen, gibt den Blick Richtung Mittelmeer frei. An der Hangkante der Lure glitten wir Richtung Saint Auban, um über den Lac de Saint Croix in den Parcours einzusteigen. Am Ufer des Sees bin ich dann auch glatt abgekellert und musste mich ausgraben. Franz nutze die Zeit und flog noch etwas weiter Richtung Süden. Wir trafen uns dann wieder, um den Parcours nach Norden Richtung Lac des Serre Poncon zu fliegen, was an diesem Tag ein echter Spaß sein sollte. Bei wunderschönem Nachmittagslicht mit dramatischem Wolkenkino, konnten wir den tief verschneiten Parcours Richtung Norden fliegen ohne einen einzigen Kreis zu drehen. Total ungewöhnlich – wir hatten nur einen einzigen Flieger an dieser berühmten Rennstrecke getroffen – die Pandemie hatte die Fliegerei hier noch fest im Griff – das war der eindeutige Beweise dafür. An der Dormilouse ohne Kreis Richtung Gap abgeflogen, konnten wir bis Serres durchgleiten. Ein absoluter Genuß und wieder ein wunderschöner ergebnisreicher Tag.

Am Abend waren wir dann zum Essen bei Lison im kleinen Flugplatzrestaurant, das an diesem Tag erstmalig wieder eröffnete. Normalerweise ist es hier voll und einmal in der Woche gibt es die tollste Livemusik weit und breit – aber das musste noch warten….Wir waren zusammen mit Marcel, Francis, Erwin, Gerd und Markus die einzigen Gäste, aber das Essen war wie immer köstlich und mit viel Liebe gemacht. Drinnen durfte man noch nicht sitzen uns so hatten wir dicke Jacken an und der Rotwein machte es behaglich.

Der nächste Tag versprach wieder nicht sehr viel und Klaus war im Briefing der Meinung, dass weder der Norden, noch der Weg über den Vercors heute funktionieren sollten. Wir machten keine großen Pläne und starteten. Nachdem wir am Hausberg Höhe gemacht hatten, erschien uns erneut der Weg Richtung Vercors der Beste zu sein und so glitten wir Richtung Grenoble. Der Sprung vom Vercors in die Chartreuse gelang uns noch problemlos aber nord-östlich von Chambery. im „Massiv des Bauges“ wurde es etwas tricky. An der Le Treu kamen wir richtig tief und vorbei an den tiefen Hängen ohne Steigen achterten wir uns aus dem Keller heraus und fanden wieder Anschluss. Richtung Chamonix ging es dann wieder richtig gut und vorbei an Meribel wurde der Blick auf den Mont Blanc frei. Welch gigantischer Berg – für mich war es das erste Mal, dass ich hier war – ein überwältigendes Erlebnis! Wir flogen noch weiter Richtung Nord-Osten und das Rhone Tal eröffnete uns den Blick auf Martigny und Sion. Hier war das Wetter grandios und an diesem Morgen hätten wir keinen Pfennig darauf gewettet, bis hierher zu kommen. Eine Wettervorhersage ist halt eine Vorhersage und oft kommt alles ganz anders – wer es nicht probiert wird es nicht wissen. Wir wurden reich belohnt, weil wir einfach losgeflogen sind !

Es war zwar sehr verlockend weiter ins Rhonetal zu fliegen, wollten aber unser Glück mit dem Wetter nicht überstrapazieren und entschlossen uns, für heute das Erlebte zu genießen und umzudrehen – der Weg war noch weit und es war auch nicht mehr früh am Tag. Da wir sehr hoch waren, ging der Weg zurück relativ leicht und der Vercors war wieder ein Genuß. Wir verlängerten dann den Flug nach Süden und schauten nochmals am Mont Ventoux vorbei und landeten glücklich in Serres.

Am nächsten Morgen war Klaus dann doch etwas überrascht, dass uns dieser Flug gelungen war. Somit war klar, auch heute werden wir es bei ähnlicher Wetter Prognose wieder probieren und so flogen wir auf der inzwischen vertrauten Route über den Vercors und die Chartreuse wieder am den westlichen Mont Blanc vorbei, um diesmal das Rhonetal hoch zu fliegen, soweit wir kommen. Franz konnte mir auch heute wieder neue Wege zeigen welche ich vorher noch nie gesehen hatte. Es ist wirklich toll, wenn man einen Mitflieger hat, welcher sich so gut auskennt – alleine hätte ich es nicht gewagt. Über das Skigebiet von Verbier und Haute Nandaz– hier wurde tolle Erinnerungen an zahlreiche Skitouren in diesem tollen Gebiet wach, ging es weiter am Rothorn vorbei bis zum Eingang in das Mattertal. Unterhalb des großen Bigerhorns drehten wir um. Der Blick Richtung Matterhorn war beeindruckend. Zu schön wäre es gewesen, hier über Aosta zurück in die Seealpen zu fliegen, aber der Weg war durch Wolken und Gewitter versperrt und so flogen wir wieder über Chamonix Richtung Westen. Heute war der Rückweg über den Vercors teilweise durch Schauer versperrt und somit mussten wir Richtung Westen ausweichen.

Östlich von Aubenasson wurde es dann nochmals spannend. Am Col des Cabres standen bereits heftige Regenschauer und wir wussten nicht, ob wir überhaupt in Serres landen konnten. Über Funk hatten wir niemanden erreichen können, der uns eine Info darüber geben konnte, wie es am Platz aussieht und somit entschlossen wir erst mal zu parken. Ich konnte dann über Telefon noch unseren Schleppiloten erreichen, aber die Verbindung war nicht gut. Ein Foto vom Platz über SMS brachte die Erkenntnis, dass Landen noch möglich ist. Wir sind dann von der Parkposition aufgebrochen und an den Hängen entlang nach Serres gesegelt. Ein paar Regentropfen im Endanflug und trocken gelandet – das war dann doch noch spannend.

In der Zwischenzeit haben wir keine Gedanken mehr an das Flugwetter von zuhause mehr verschwendet. Die Eindrücke und die Erlebnisse hier im Gebirge von Südfrankreich haben uns bereits mehr als entlohnt und jeder Tag war bis jetzt faszinierend.

Am nächsten Tag sah es für den Norden wieder ganz brauchbar aus und wir sind wieder auf der bekannten Route vorbei am Pic de Bure und Piolit über St. Crepin in die hohen Berge im Norden eingestiegen. Das Aostatal sah leider wieder nicht so toll aus und so flogen wir diesmal an die Ostflanke de Mont Blanc. Vorbei an Courchevel mit seinem berühmten Altiport ging es über Bourg Saint Maurice und über den großen Sankt Bernhard Pass Richtung Mont Blanc. Unten waren die italienischen Skigebiete von La Thuile und Courmayeur gut zu sehen und nun direkt vor uns – der gigantische Mont Blanc. An der Bergstation der Gondel haben wir ein paar Kreise gezogen, um die Gletscher zu bewundern und sind dann noch ein bisschen weiter der Flanke entlang zur berühmten Grandes Jorasses geflogen. Es gibt wenige, welche diese eindrucksvolle Perspektive genießen dürfen – Segelfliegen ermöglicht einem dies ! Am imposanten Gletscher des Grand Combin haben wir noch etliche Kreise gedreht, bevor wir umgekehrt sind. Das Wetter war sehr labil und so entwickelten sich wieder zahlreiche große Quellungen und wir bekamen auch schon wieder die ersten Regentropfen zu spüren. Welcher Weg zurück würde heute funktionieren? Wir waren schon auf Kurs Richtung Albertville, als wir ganz schwach im Funk Markus Erdmann hörten, der am Morgen mit uns gestartet war und gemeldet hatte, dass der Col de Galibier offen war. Die Info kam goldrichtig und im letzten Moment – wir drehten sofort 90 Grad ab und nahmen Kurs Richtung Süden, um über den Galibier und das Ecrin wieder nach Serres zu kommen. Wir überquerten das Maurienne Tal und schlichen vorbei an den Türmen der Arves in das Massiv der Ecrin und wurden auf dieser Seite mit bestem Wetter begrüßt. Ein Abstecher zum Glacier Blanc musste noch sein. Tief verschneit präsentierte er sich in seiner ganzen Schönheit. Im Sommer sieht er immer so schmutzig aus, aber jetzt mit all dem Schnee – wunderschön! Über den Parcours Royal ging es zurück an die Südflanke des Ecrin. Das Wetter baute jetzt massiv ab und die Querung zum Pic de Bure wurde nochmals spannend. An den Süd-Ost Flanken angekommen, fehlten mir ein paar Meter um drüber zu kommen und ich musste außen herum und kam sehr tief. Am äußersten Zipfel teilte ich mir den Hang mit ein paar Paragliedern und mühte mich ab, 100 mt höher zu kommen. Franz, der den Sprung über den Sattel geschafft hatte, meldete aber, dass die unteren Hänge gut tragen würden, denn wir hatten Südwind. So gelang mir der Heimflug in der unteren Etage doch noch problemlos und Serres hatte uns wieder.

Der nächste Tag war dann wie erwartet nicht fliegbar. Nachdem Klaus uns schon ein bisschen von seinem sensationellen Flug von Serres nach Griechenland berichtet hatte, haben wir ihm am Abend noch eine Nachricht geschickt, uns doch am nächsten Tag ausführlich zu berichten, wie dieser absolute Rekordflug denn abgelaufen war.

Klaus kam pünktlich um 10 Uhr mit Labtop und bester Laune und wir kamen in unserer kleinen Gruppe in den Genuss einen total interessanten und professionellen Vortrag von diesem Flugabenteuer geboten zu bekommen und wer Klaus kennt, der weiß, wenn Klaus über das Fliegen erzählt, gibt es kein Halten mehr. Am frühen Nachmittag haben wir glücklich und mit vielen Details bereichert, den Briefingraum verlassen, dankbar für dieses exklusive Erlebnis und die tiefen Einblicke in seine Fliegerei .

Der nächste Tag war dann eher wieder sehr durchwachsen, aber wir hatten ja die Erfahrung gemacht, dass auch bei schlechten Vorhersagen, vieles möglich sein kann. Also gestartet und über unsere zwischenzeitliche Standartroute Vercors Richtung Norden geflogen.

Die Bewölkung war an diesem Vormittag sichtlich tief und so flogen wir im Wolkenslalom den Vercors Richtung Grenoble. Die Bewölkung sank im tiefer und der Sprung in die Chartreuse war nicht gesichert. Am äußersten Ende des Vercors kamen wir dann immer tiefer und ich rutschte in die berühmte Talinversion von Grenoble ab. Hier gab es für mich kein Entrinnen, was ich auch versuchte, es ging nicht mehr nach oben. Franz hatte den Sprung noch geschafft und wir verabredeten uns später im Funk. Ich war in der Zwischenzeit sehr tief und musste zünden. Trotz des Turbos war es schwer aus der Inversion raus zu kommen und nur langsam machte ich Höhe. Am Fuße des Chamechaude angekommen, vibrierte der Motor plötzlich so stark, dass ich nach einigem Probieren entschied, den Motor abzuschalten. Ich rettet mich noch an die Ostflanke der Chartreuse überhalb des Flugplatzes Versoud, aber das Wetter wurde zunehmend schlechter. Als der Vercors zumachte, erreichte ich Franz am Funk, der Richtung Albertville weitergeflogen war, und berichtete. Franz wollte umdrehen und wir wollten versuchen, über den Westen nach Hause zu kommen. In der Zwischenzeit fing es aber an zu regnen und ich entschloss mich zu einer Landung in Grenoble Versoud, wo ich sehr freundlich aufgenommen wurde.

Nachdem die gröbsten Regenschauer durchgezogen waren, hatte man mich nach Hause geschleppt – ein Schlepp Royal – na ja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Franz hatte es an diesem Tag noch geschafft nach Haue zu kommen. Über die Westroute, außen vorbei an den Gewittern und über Aubenausson, ist er zurück nach Serres geflogen.

Am nächsten Tag hatten wir noch einen schönen Flug gemacht und am Abend bei einem tollen und leckeren Essen mit den Freunden bei Lison, diesen unvergesslichen Fliegerurlaub ausklingen lassen.

Mit vielen tollen Erlebnissen bereichert, sind wir nach Hause gefahren und werden sicher wieder zurückkehren – Serres ist immer eine Reise wert !

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