Unseren Schnuppertermin „Pilot für einen Tag“ im SCS mußten wir wetterbedingt verschieben (siehe Bericht vom 9. Juni auf der homepage) – und am neuen Termin konnten nicht alle Interessierten teilnehmen. Deshalb haben wir einen 2ten Flugtag ermöglicht. Diesmal war zusätzlich zu den modernen Doppelsitzern die Slingsby T21B, Bj. 1948, am Start.

Es war der erste Slingsbyflug für Martin und mich in diesem Jahr – und es war herrlich! Wie jedesmal! Es ist der Logenplatz am Himmel! Die Schnupperer waren so begeistert wie wir und konnten schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen – Flug mit modernem Flugzeug und im Vergleich dazu mit dem offenem Oldtimer. Wer’s noch nicht gehört hat: Die Slingsby T21B hat ein Alleinstellungsmerkmal: Sie ist das einzige offene Segelflugzeug, bei dem man nebeneinander sitzt!

Was war sonst noch los bei uns? Jochen hat mit Lehrer Stephan die letzten Schulungsflüge vor seinem Prüfungsflug mit dem Mose gemacht. Robin durfte mit Franz Seilrißübungen machen. Inzwischen ist Robin allein geflogen (siehe letzter Beitrag) und Jochen hat die Moseprüfung bestanden!

Eine Woche später war das Programm, Martin in der Gö1 in die Luft zu bringen. Dann hatte ich unerwartetes Glück. Walter hat mich zum Mitfliegen im Kranich des FMH-Clubs eingeladen! Die Eingangsprüfung ist: Schafft’s der Copilot ins Flugzeug? Die Flügelhinterkante ist ziemlich hoch – wenn die erklommen ist geht’s relativ einfach weiter. Die Sicht im Flugzeug nach oben ist super – der Rest ist vom hintern Sitz aus ziemlich eingeschränkt. Es ist bequem hinten drin im Kranich – also ein gemütlicher Genuß. Nach mir konnte Iris ihren ersten Flug im Kranich mit Walter machen – weil sie die Eingangsprüfung auch bestanden hat.

Ein paar Tage später hat mich Stephan zum Duo fliegen eingeladen. Der erste F-Schlepp hat nicht für einen längeren Flug gereicht. Es gibt aus Lärmschutzgründen eine Regel für Flugzeugschlepps: Wenn die Hahnweide keine Höhenfreigabe hat, darf nicht auf die Alb geschleppt werden. Weil wir nicht so hoch waren, konnte ich den gelben Felsen und den Breitenstein in Hangkantenhöhe und darunter geniesen. Das ist nicht zu verachten.
Beim 2ten Anlauf waren die Aufwinde dann freundlicher zu uns und wir sind gut bis zum Steinheimer Becken gekommen. Stephan wollte wieder zurück zur Hahnweide – und ich habe ihm die schönen Wolken von N bis O gezeigt. Also sind wir weitergeflogen bis Ellwangen und dann doch nach Westen. Es war nicht mehr prall – der Flugplatz Weipertshofen hat für uns nicht einladend ausgesehen – die Wolken Richtung SW dafür verlockend. Aber es ging dann trotzdem zügig zur Aussenlandewiese mit Senke bei Rosenberg. Nach der geglückten Aussenlandung hat der noch nicht wieder eingefahrene Mückenputzer gefehlt und später entdeckte ich noch, dass eine Fahrwerksklappe nicht mehr am Flugzeug war.

Kaum waren wir gelandet, kam der freundliche Jungbauer Patrick um Unsere Landewiese zu mähen. Er hat gleich seinen Vater Hubert hertelefoniert, damit der uns aus der Wiese zieht – wir waren für’s Mähen im Weg. Das Rausziehen hat auch gut geklappt und Hubert fragte uns, ob wir Teile verloren hätten – die machen das Mähwerk kaputt. Ich hatte schon zu Fuß gesucht – und nichts gefunden. Hmhm. Stephan hat ihn beruhigt – wir sind ja versichert. Zum Glück hat Thorsten – der Dritte mit Schlepper – alle unsere Teile vor dem Überfahren gefunden. Thorsten hat sich über das Trinkgeld gefreut – nötig wär’s nicht, meinte er. Aber wir waren schon sehr froh über die Fundstücke. Anstrengend ist dann nur noch, dass das Wetter besonders gut aussieht, wenn man bei den Kühen ist.

Gestärkt haben wir uns in der Bäckerei – eine Wirtschaft gibt’s in Rosenberg nicht. Unser Rückholer Christoph hat uns dank moderner Technik gefunden – das Flugzeug wurde eingeladen und dann gab’s gekühltes Landebier! Da ist’s uns richtig gut gegangen. Vor einigen Jahrzehnten bin ich mit der Ka6E bei Beuren außengelandet – ein junges Mädchen hat mir damals Most auf die Landewiese gebracht. Und hinterher ist die ganze Rückholmannschaft bei ihrer Familie zum Vesper eingeladen gewesen. Das war auch eine feine Aktion. Auf jeden Fall kriegt Christoph ein Extralob für die perfekte Rückholung! Die Fahrwerksklappe und der Mückenputzer sind inzwischen wieder am Flugzeug – alles ist wie vorher, bis auf die bleibenden Erinnerungen an die Flüge.

Text und Bilder: woki

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